Mobilität braucht Gastfreundschaft
Von Anfang an waren die Herrnhuter viel unterwegs, allen voran Graf N. L. von Zinzendorf. Sie reisten allein oder zu zweit, in kleinen oder großen Gruppen durch die deutschen Länder, durch halb Europa und durch die weite Welt. Von Anfang an waren die Siedlungen der Herrnhuter attraktiv für Fremde. Stets gehörte ein Gasthaus oder ein Gemeinlogis zu den ersten Häusern, die man baute; in Königsfeld i. Schw. war das Gasthaus sogar das erste Haus überhaupt. Bald war ein beachtlicher Teil Europas von einem Netz aus Ortsgemeinen bzw. Stützpunkten überzogen, wo Mitarbeitende oder auch Gäste eine Zeit lang unterkommen konnten.
Noch heute ist es in vielen Brüdergemeinen auf der Welt möglich, ein Quartier zu bekommen. Viele Gemeinden verfügen über ein Gemeinlogis, eine Gästewohnung. In etlichen europäischen Gemeinden befinden sich zusätzlich noch bewirtschaftete Räume oder Gästehäuser, die unmittelbar bzw. mit historischem Bezug zur Brüdergemeine gehören. Eine Liste der Gemeinden mit Kontaktmöglichkeiten finden Sie hier.
Hier eine Auswahl der weltweiten Unterkünfte der Brüdergemeine:
Gästebereich »Sternberg«, Palästina
Etwa 25 Kilometer nördlich von Jerusalem befindet sich an der Straße zwischen Ramallah und Birzeit eine Anhöhe, die von den Einheimischen »Dschebel en Nijmeh«, Sternberg, genannt wird. Auf diesem Berg, den die Brüdergemeine 1958 mit Genehmigung des jordanischen Königs erworben hatte, begann im Februar 1981 eine Arbeit für Menschen mit geistigen Behinderungen. Das »Starmountain Rehabilitation Center« unterhält eine Föderschule und einen integrativen Kindergarten, aber auch Programme in der Berufsausbildung und der ambulanten Betreuung von Menschen mit Behinderungen. Neben diesem »Kerngeschäft« existiert seit Fertigstellung eines großzügigen Anbaus auch eine Gäste- und Tagungsarbeit. Bis zu 30 Personen können in drei Häusern untergebracht und verpflegt werden.
Gästehaus »Butusyo« in Rungwe, Tansania
»An den Ausläufern des Mount Rungwe mitten im Südhochland von Tansania gibt es ein gemütliches Gästehaus. Hier ist Afrika ganz anders, als man es sich vorstellt: grün und oft kühl. Rungwe ist ein idealer Ort, um abseits allen Trubels zwischen alten Bäumen in einer stillen Umgebung auszuruhen. Man kann durch Teefelder laufen oder die große Avocado-Plantage erkunden. Man kann auch den gewaltigen Mount Rungwe besteigen; es sind es nur 17 Kilometer bis zum Gipfel. Dieser ist mit 2.960 Metern der höchste Berg der Region. Oben angekommen, kann man einen Blick in den Krater dieses erloschenen Vulkans werfen«. So beginnt ein Text im Haus-Prospekt.
Gästehaus in Tukuyu, Tansania
Das Gästehaus in Tukuyu in Südwesttansania wird betrieben von der lokalen Frauengruppe »Akina Mama«. Es besteht seit 2011. Das Häuser-Ensemble besteht zunächst aus einem Haus mit Schlafräumen, Toiletten und Waschräumen In einem weiteren Haus befindet sich der Versammlungsraum, in dem auch gegessen wird. Ein kleineres Haus ist der Ort für Andachten und Besprechungen. 2015 entstand ein zweites Haus mit Schlafräumen. Alle Zimmer sind schlicht eingerichtet; Bad und Toiletten müssen sich die Bewohner der verschiedenen Zimmer innerhalb eines Hauses teilen. Die Erlöse des Hauses fließen in die Kasse der Frauengruppe.
»MCC« in Sumbawanga, Tansania
Eigentümerin des »Moravian Conference Centers« von 1997 ist die Rukwaprovinz der Brüdergemeine in Tansania. Man findet das Zentrum in der Großstadt Sumbawanga in der Julius-Nyerere-Straße. Es besitzt eine Betriebserlaubnis als Hotel und für den Lebensmittelverkauf. Es besteht aus drei Teilen, einer Konferenzhalle für 400 Personen, zwei Hotelflügeln mit weiteren Tagungsräumen und drei gastronomischen Einrichtungen. Vom Zentrum ist es nicht weit zu Touristenattraktionen wie den Kalambo Falls, dem Tanganyika- und dem Rukwasee und dem Katavi-Nationalpark. Das Zentrum organisiert auch gern Ausflüge: Bootsfahrten, Bergwanderungen, Rundfahrten über Land und durch die Dörfer, Fahrten zur Tierbeobachtung oder zu Kulturerbe-Stätten. Hausprospekt in Deutsch hier.
»Zinzendorf-Herberge« in Paramaribo, Suriname
Das »Zinzendorf-Herberge« im Zentrum von Paramaribo, der Hauptstadt der Republik Suriname, hat zwei Flügel, die unterschiedlich genutzt werden: Auf der einen Seite befindet sich eine soziale Arbeit, auf der anderen Seite werden Zimmer an Gäste vermietet, z. Zt. sind das sieben einfach eingerichtete Zimmer (EZ bis 4BZ). Sie werden v. a. von Surinamern genutzt, die aus dem Binnenland stammen und für kurze Zeit in der Metropole sein müssen. Manchmal quartieren sich Fußballvereine oder Gäste von staatlichen Organisationen ein. Mehr und mehr entdecken Touristen diese günstige Unterkunft. Die Herberge ist kein Hotel. Den Gästen stehen eine Küche zur Selbstversorgung sowie ein Aufenthaltsraum zur Verfügung. Auch die sanitären Einrichtungen müssen gemeinschaftlich genutzt werden. Wer mehr Geld zur Verfügung hat, kann ein separates Apartment mieten, das »Haus Tanamal«, das vollständig möbliert ist und Platz für bis zu acht Personen bietet.
Hotel »Krasnapolsky« in Paramaribo, Suriname
Zur Firma »Kersten« einer großen Holding der Brüdergemeine, die auf einen früheren Missionsbetrieb zurückgeht, gehört das sehr komfortable Hotel »Krasnapolsky« im Geschäfts- und Touristenviertel von Paramaribo, der Hauptstadt der Republik Surinam. Es verfügt neben einer großen Lobby über 84 modern eingerichtete Zimmer mit Sanitärzelle, Restaurants, Bar, Swimmingpool, Fitnessbereich, Solarium, Konferenzräume und Parkflächen.
»Bergendal Eco & Cultural River Resort«, Suriname
Das »Bergendal Eco & Cultural River Resort« liegt im tropischen Regenwald von Surinam am Ufer des Suriname-Rivers, ca. 85 km südlich der Hauptstadt Paramaribo. Das neue Resort mit angrenzendem »Heritage Village« sowie einem »Adventure Centre« ist innerhalb von zwei Stunden per Auto oder per Boot erreichbar und erstreckt sich über eine Fläche von 2400 Hektar. Es ermöglicht sowohl passive Erholung in atemberaubender Natur als auch Abenteuer-Aktivitäten.
Campingplatz in Pogradec, Albanien
Pogradec in Ostalbanien liegt an der »Via Egnatia«, einer gepflasterten römischen Handels- und Militärstraße, die auf kürzestem Weg von Konstantinopel nach Rom führte. Der Ort in 735 Metern Höhe grenzt an den Ohrid-See, der fast so groß wie der Bodensee und 288m tief ist. Er gilt als einer der ältesten Seen der Erde. In ihm lebt der sehr seltene Koran, ein urzeitlicher Fisch. Ganz nahe am See besitzt die Brüdergemeine einen Campingplatz, der vor allem ihren Aktivitäten mit Jugendlichen und Kindern dient, der aber auch an Gäste bzw. Urlauber vermietet wird. Das Gelände bietet Raum für 20 bis 25 Zelte. Darüber hinaus steht ein massives Haus mit zwölf Betten in vier Zimmern sowie mit einem großen Gemeinschafts- und Speiseraum samt Küche und Sanitäranlagen zur Verfügung. Bei Bedarf wird in der Küche frisches, albanisches Essen zubereitet.
Gästehaus »Palmen-Oase« in Elim, Südafrika
Das 2017 eingeweihte Gästehaus der Brüdergemeine Elim befindet sich im Zentrum des Ortes neben der Kirche. Es verfügt über vier Ferienzimmer sowie zwei Seminar- und Mehrzweckräume und trägt den Namen »Palm Haven« (Palmen-Oase). Zu jedem Zimmer gehört ein eigener Sanitärraum. In den Zimmern finden Gäste alles, was zur Selbstverpflegung erforderlich ist; sie können sich aber auch etwas zubereiten lassen. Zum Einkaufen fährt man am besten in den Supermarkt im 15 Kilometer entfernten Bredasdorp. Elim (ganz in der Nähe des Nadelkaps, der Südspitze Afrikas, gelegen) eignet sich ausgezeichnet als Ausgangspunkt für die Erkundung des südlichen Südafrika.
Wenn Sie Interesse an diesen oder weiteren Übernachtungsmöglichkeiten innerhalb der Brüdergemeine haben, wenden Sie sich bitte zur Kontaktaufnahme an Markus Kuhn markus.kuhn@ebu.de.