Malawi






Malawi
Malawi gehört zu den kleinen Ländern Afrikas. Mit 120.000 km² hat es etwa die Größe der neuen Bundesländer. Der langgestreckte Malawisee (früher Nyassasee) prägt das Land. Die Bevölkerung Malawis lebt zu 80% von Subsistenzlandwirtschaft. Man geht davon aus, dass 1/3 der Menschen den Grundnahrungsbedarf nicht ausreichend decken können. Frauen leisten die meiste Arbeit im Haushalt, erziehen die Kinder, bestellen die Felder und sind dafür zuständig, ihre Familie zu ernähren.
Aktuelles aus den Projekten
Stimmen aus Malawi zur Wahl 2025

Die laufenden Wahlen in Malawi sind für viele Menschen im Land ein Moment großer Hoffnung. Die Herrnhuter Missionshilfe hat sich mit dem Team von MoHDevs und mit Schülerinnen der Atsikana Walani Berufsschule für Frauen über das Thema ausgetauscht. Oft genannt wurde der Wunsch nach besserer Bildung und Gesundheitsversorgung, mehr Arbeitsmöglichkeiten sowie eine stabile wirtschaftliche Entwicklung. Besonders die Jugend, die den größten Teil der Bevölkerung stellt, gilt als treibende Kraft für Veränderung – verstärkt durch die wachsende Zahl junger Kandidaten. Auch die Rolle der Frauen steht im Fokus: Mehr weibliche Führungspersönlichkeiten sollen Gleichheit fördern und neue Perspektiven in die Politik bringen. Gleichzeitig gibt es Sorgen über eine niedrige Wahlbeteiligung, mangelnde Information und mögliche Konflikte über die Ergebnisse. Trotz dieser Herausforderungen überwiegt der Wunsch nach einem geeinten Malawi, das seine Zukunftschancen nutzt und das Wohl der Menschen über parteipolitische Interessen stellt.
Dzaleka in Not – "Light of Hope" Schule kämpft ums Überleben

Der Rückzug des UNHCR trifft das Flüchtlingslager Dzaleka in Malawi hart – und direkt auch die Light of Hope-Schule, die gemeinsam von der Moravian Church Malawi, MOHDEVS und der Herrnhuter Missionshilfe getragen wird. Hintergrund dieser Krise sind die drastischen Kürzungen der USA an UN-Organisationen unter der Trump-Regierung. Auch das UNHCR verlor damals wichtige Mittel – mit bis heute verheerenden Folgen. Im Camp leben inzwischen über 70.000 Geflüchtete. Die Lage ist dramatisch: Es fehlt an Nahrung, an sauberem Wasser, an Schutz und an medizinischer Versorgung. Inmitten dieser Notlage ist die Schule ein Ort der Hoffnung. Über 1.000 Kinder erhalten hier Bildung, eine warme Mahlzeit und das Gefühl von Sicherheit. „Die Schule ist mehr als ein Lernort – sie ist Hoffnung inmitten der Krise“, sagt eine Lehrerin vor Ort. Bitte helfen Sie mit, dass Dzaleka nicht vergessen wird – indem Sie diese Situation teilen und sichtbar machen.
"Safe Space" Projekt - Schutz und Perspektive für geflüchtete Mädchen aus dem Kongo

Im Dzaleka-Flüchtlingscamp, das längst seine Kapazitäten überschritten hat, suchen tausende Menschen aus Krisenregionen wie der DR Kongo Schutz – viele von ihnen sind junge Frauen, die auf der Flucht Gewalt und Ausbeutung erlebt haben. Für sie ist das Leben im Camp besonders gefährlich. Gemeinsam mit MoHDevS, dem lokalen Partner der Herrnhuter Missionshilfe, hat das Atsikana Walani Technical College ein "Safe Space" Nothilfeprogramm gestartet: 20 Mädchen erhalten einen sicheren Zufluchtsort mit Unterkunft, Versorgung und psychosozialer Betreuung. In einem geschützten Raum („Safe Space“) können sie zur Ruhe kommen, über Erlebtes sprechen und neue Stärke gewinnen. Gleichzeitig erhalten die jungen Frauen Zugang zu Bildung und Berufsausbildung – etwa in Schneiderei, Elektrik oder Solartechnik. Ziel ist es, ihnen langfristige Perspektiven und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu ermöglichen. Dieses Pilotprojekt geht über reine Nothilfe hinaus: Es schafft Schutz, stärkt Selbstvertrauen und eröffnet konkrete Zukunftschancen – für ein Leben in Würde.
Backen ohne Strom – Spenden gesucht für einen gemauerter Ofen für die Ausbildung am AWTC
Am Atsikana Walani Technical College (AWTC) in Malawi erhalten junge Frauen eine praxisnahe Ausbildung im Bereich Food Production. Brot und Gebäck gehören dabei ebenso zur Ausbildung wie Hygiene, Zutatenkunde und wirtschaftliches Arbeiten. Doch um das Gelernte auch praktisch umzusetzen, fehlt bislang ein zentrales Element: ein geeigneter Ofen. Ein elektrischer Backofen scheidet aus – das AWTC ist nicht ans öffentliche Stromnetz angeschlossen, und Solartechnik allein reicht für den Dauerbetrieb nicht aus. Geplant ist daher der Bau eines gemauerten Außenofens, der mit Briketts befeuert werden kann. Er würde nicht nur eine kontinuierliche Ausbildung ermöglichen, sondern auch für die Versorgung der Schülerinnen und Mitarbeitenden genutzt werden und zur Selbstversorgung beitragen. Auch können Brot und Gebäck auf dem Markt verkauft und so ein kleines Einkommen für die nächsten Lebensmittel erwirtschaftet werden. Für den Bau werden rund 900 € benötigt – hinzu kommen Mittel für die Erstbeschaffung von Brennmaterial. Wir sind daher auf der Suche nach Unterstützern, die den jungen Frauen diesen Traum erfüllen können. Mit Ihrer Spende helfen Sie, die handwerkliche Ausbildung am AWTC praxisnah und zukunftsorientiert zu gestalten.
Bau eines Brunnens an der Light of Hope School: Zugang zu sauberem Wasser im Dzaleka Camp
Im Dzaleka-Flüchtlingscamp in Malawi entsteht derzeit ein tief gebohrter Brunnen mit solarbetriebener Wasserpumpe – ein dringendes Projekt angesichts der dramatischen Versorgungslage vor Ort. Das Camp, ursprünglich für 10.000 Menschen angelegt, zählt inzwischen über 60.000 Bewohnerinnen und Bewohner. Die hygienischen Bedingungen sind katastrophal, die vorhandene Wasserversorgung völlig unzureichend. Hinzu kommt, dass Malawi zu den Ländern gehört, die besonders stark unter den Folgen des Klimawandels leiden. Wiederkehrende Dürren verschärfen die ohnehin bestehende Wasserknappheit massiv – vor allem für Kinder und Frauen, die häufig für das Beschaffen von Wasser verantwortlich sind, ist die Lage extrem belastend. Der neue Brunnen wird auf dem Gelände der von der Moravian Church betriebenen Light of Hope School errichtet. Mit großen Speichertanks, zehn Wasserentnahmestellen, einer Sickergrube und einem geschulten lokalen Managementteam soll er künftig zuverlässig sauberes Trinkwasser für viele Familien im Camp bereitstellen – auch während der zunehmend häufigen Trockenzeiten.
Digitale Chancen für Mädchen in Malawi: Tablet-Sammelaktion für die Walani Berufsschule
Am Atsikana Walani Technical College in Malawi soll schon bald eine kleine Schulbibliothek entstehen, die klassische Bücher mit digitalen Lernmedien verbindet. Ziel ist es, jungen Frauen den Zugang zu zeitgemäßer Bildung zu ermöglichen – auch in Berufen, die technisches Know-how erfordern. Während der digitale Schulalltag in vielen Ländern zur Selbstverständlichkeit geworden ist, bleibt er in ländlichen Regionen Malawis für viele Mädchen noch immer unerreichbar. Doch gerade digitale Bildung eröffnet neue Chancen: Sie ermöglicht individualisiertes Lernen, fördert digitale Kompetenzen und schafft Perspektiven für Ausbildung und Beruf. In Kooperation mit den Handballspielerinnen von FrischAuf Frauen Göppingen und dem Werner-Heisenberg-Gymnasium Göppingen sammelt die Herrnhuter Missionshilfe gut erhaltene oder neue Tablets mit Ladegerät und aktueller Software (zum Spendenaufruf hier). Die Geräte werden vor Ort als digitale Schulbibliothek genutzt – ein niederschwelliger Zugang zu Wissen, der gezielt Mädchen fördert. Spenden können noch bis Ende Juni eingesendet oder direkt in Bad Boll abgegeben werden: Herrnhuter Missionshilfe, Projekt „Walani“, z. Hd. Markus Kuhn, Badwasen 6, 73087 Bad Boll. Jedes Tablet zählt – für Bildung, Teilhabe und eine bessere Zukunft.
Praktische Ausbildung stärken: Neue Werkstatt für Sanitärinstallation am AWTC
Am Atsikana Walani Training Centre (AWTC) in Malawi wird derzeit eine neue Werkstatt für den Ausbildungsbereich Plumbing (Sanitärinstallation) errichtet. Das Fundament ist bereits gelegt – ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung der niederländischen Partnerorganisation ZZG. Plumbing zählt zu den handwerklichen Berufen, die in vielen Ländern noch immer stark von Männern dominiert sind. Das AWTC setzt gezielt darauf, junge Frauen auch in solchen Bereichen auszubilden – praxisnah, qualifiziert und zukunftsorientiert. Die neue Werkstatt ist ein wichtiger Schritt, um jungen Frauen aus benachteiligten Verhältnissen – darunter auch Mädchen aus dem nahegelegenen Dzaleka-Flüchtlingscamp – konkrete berufliche Perspektiven zu eröffnen. Durch praktische Ausbildung erhalten sie die Chance, handwerkliche Fähigkeiten zu erwerben, Selbstvertrauen zu gewinnen und ihren Lebensunterhalt künftig selbstständig zu sichern.
Neues Gartenbauprojekt für Frauen in Mzuzu

Seit Februar verstärkt Lilian Nyirenda das Team des Women Training Centers in Mzuzu. In ihrer neuen Rolle koordiniert sie unter anderem einkommensschaffende Maßnahmen für Frauen. In dieser Woche hat sie ein erstes Treffen mit fünf Teilnehmerinnen organisiert, um ein neues Gartenbauprojekt auf den Weg zu bringen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Anbau und der Verarbeitung von Tomaten. Ziel des Projekts ist es, eine langfristige Einkommensquelle für die beteiligten Frauen zu schaffen. Weitere Interessentinnen haben bereits ihre Teilnahme signalisiert. Auch infrastrukturelle Herausforderungen werden adressiert: Da die bisherige Wasserversorgung nicht ausreicht, wird das vorhandene Bohrloch aktuell um drei Meter vertieft. So soll künftig genügend Wasser für den landwirtschaftlichen Betrieb zur Verfügung stehen. Das Projekt ist ein weiterer Schritt im Ausbau praktischer Ausbildungs- und Einkommensmöglichkeiten für Frauen in der Region.
Handgemachte Buchhüllen aus dem AWTC

Mit großer Sorgfalt und viel Liebe zum Detail fertigen die Auszubildenden des Ausbildungszentrums AWTC in Malawi stilvolle Buchhüllen für Notizbücher – jedes Stück ein Unikat. Die handgenähten Hüllen sind nicht nur ein schönes Accessoire, sondern auch Teil einer einkommensgenerierenden Maßnahme, die zur finanziellen Unabhängigkeit der jungen Frauen beiträgt. Für eine Spende von etwa 8 Euro (inklusive Versand) kann eine Buchhülle – zusammen mit einem passenden Notizbuch und einer liebevoll gestalteten Postkarte – erworben werden. Auch am Stand der Herrnhuter Miisonshilfe auf dem Kirchentag werden die Hüllen erhältlich sein. Mit dem Erwerb unterstützen Sie nicht nur die kreative Ausbildung, sondern fördern ganz konkret Bildung, Eigenständigkeit und nachhaltige Entwicklung vor Ort. Bei Interesse freuen wir uns über eine Nachricht an: markus.kuhn@ebu.de
Hoher Besuch am Walani College: Botschafterin Ute König besuchte Mädchen Berufsschule

Ein ganz besonderer Tag am Atsikana Walani College und ein Highlight während der Projektreise der Herrnhuter Missionshilfe in Malawi: Neben der deutschen Botschafterin Ute König waren Mitte Oktober auch wichtige Vertreter von UNHCR, TEVETA, der Malawi University of Science and Technology (MUST) und der Polizei anwesend. Alle zeigten sich begeistert von der Arbeit, die hier tagtäglich geleistet wird, um jungen Frauen durch Bildung eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Für die Mädchen, aber auch für die Mitarbeitenden der HMH war es ein unvergessliches Highlight, das die Bedeutung von Bildung und Ausbildung noch einmal hervorhebt. Auch der lokale Projektpartner MoHDevS wurde für sein Engagement sehr gewürdigt. Ein Tag voller Inspiration und Wertschätzung für alle!! Hier noch eine kurze Übersicht der anwesenden Personen: HE. Ute Konig - Deutsch Botschafterin, Roberline Flore Tozwen Teunkwa - UNHCR Senior Protection Officer/Deputy, Priscilla Kalumo - UNHCR Education Associate, Gloria Nyang’iye - UNHCR Public Relations, Elwin Sichiola - TEVETA Executive Director, Dr. Duncane Batizani - MUST Deputy Registrar - Academics, Dr. Bonet Kamwana - MUST Senior Lecturer, Dr. Petros Chigwechokha - MUST Senior Lecturer, Superintendent Mwakasyaya - Station Officer Lumbadzi Police
Projekt aus der Frauenarbeit der Moravian Church in Malawi offiziell gestartet

Das erste Projekt der Frauenarbeit der Moravian Church in Mzuzu, Malawi ist nun offiziell gestartet. In Lumbadzi, 20km nördlich von Mzuzu, gibt es eine aktive Brüdergemeine. Unter dem Namen "Our hope, our business" starteten 18 Frauen mit großer Unterstützung der Gemeinde eine Näh- und Handarbeitsgruppe. Sie wurden mit Nähmaschinen ausgestattet und seit gut einem Jahr im Bereich Business-Management weitergebildet. Zusätzlich fanden zahlreiche Treffen und Kreativrunden statt, bei denen man sich über Themen wie Kundengewinnung und Ziele einig wurde. Rev. Juliana Miamba und Kristin Hentschel sehen in dem Projekt eine großartige Möglichkeit für die Frauen, zeitnah ein eigenes Einkommen erwirtschaften zu können und so einen ersten Schritt aus der Armut machen zu können. Viel Erfolg!
Werden Sie Pate im "Walani"-Projekt

Das Atsikana Walani Technical College in Malawi bietet jungen Frauen einen geschützen Lebensraum und die Möglichkeit für eine Berufsausbildung. Viele der Auszubildenden kommen aus dem UNHCR Flüchtlingscamp Dzaleka. Mit einer Patenschaft ermöglichen Sie einem Mädchen aus dem Dzaleka Camp oder den umliegenden Dörfern eine Berufsausbildung am Walani College. Sie umfasst die Kosten für Ausbildung, Übernachtung, Verpflegung, medizinische Grundversorgung, Schulmaterial und den Zugang zu sauberem Wasser. Unsere lokalen Partner betreuen die Frauen während ihrer 12monatigen Ausbildung. Als Pate begleiten Sie eine junge Frau während dieser Zeit und erhalten Briefe und Fotos. Die Kosten für eine Patenschaft betragen 60 Euro pro Monat. Aber auch kleinere Beträge helfen bereits. Für weitere Informationen kontaktieren Sie gerne markus.kuhn@ebu.de
Das Dzaleka Camp
Das selbst an Hunger leidende Land Malawi hat sich bereit erklärt, Geflüchtete aus dem Kongo, Burundi und Ruanda aufzunehmen. Im UNHCR Flüchtlingscamp Dzaleka (nahe der Hauptstadt Lilongwe) leben zurzeit über 70.000 Geflüchtete, davon sind ca. 55 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.
Plätze an Schulen gibt es nur begrenzt. Über die Hälfte der Kinder und Jugendlichen haben keinerlei Zugang zu Bildung. Die Essensrationen reichen oft nicht für alle, Platz zum Anbau von Mais oder Reis im Umfeld ist nur begrenzt möglich und denen vorbehalten, die Geld für Saatgut haben. In ihrem Herkunftsland und auf der Flucht erlebten die Geflüchteten meist schreckliche und gefährliche Situationen (Körperverletzung, sexueller Missbrauch, emotionale Qualen).
Viele Frauen und Kinder sind verwitwet und verwaist, weil ihre Ehemänner und Eltern grausam ermordet wurden. Sie verloren ihre Ersparnisse und Besitztümer.
Diese Notlage der Geflüchteten im UNHCR Dzaleka Flüchtlingscamp hat die Moravian Church Malawi (weltweite Kirche der Herrnhuter Brüdergemeine) sehr bewegt. Sie haben sich entschlossen, gemeinsam mit der Herrnhuter Missionshilfe und Unterstützung von Einzel- und Großspender, sowie Stiftungen und Organisationen Unterstützung zu leisten.
Die Kirche möchte diesen Geflüchteten nachhaltig mit verschiedenen Maßnahmen helfen und eine Perspektive für die Zukunft bieten. Sonntags gibt es Gottesdienste auf dem Gelände und eine Sonntagsschule für Kinder.
Projektfotos
Im Dzaleka-Camp - Light of Hope Schule
Am Rande des Flüchtlingscamps Dzaleka in Malawi wurde 2017 das Child Care Center der Moravian Church in Malawi eröffnet. 250 Kinder im Grundschulalter werden vormittags von sogenannten ehrenamtlichen Care Giver betreut. Dies sind junge Leute aus dem Camp und den umliegenden Dörfern, die von der Regierung und UNHCR geschult wurden im Umgang mit Kindern. Sie bieten den Kindern eine Grundbildung in Lesen, Schreiben, Rechnen sowie Englisch. Es ist ein Spielplatz auf dem Gelände vorhanden und die Kinder bekommen täglich eine warme Mahlzeit. Nachmittags wird das Center von 150 Grundschülern genutzt, die keine Möglichkeit haben, eine Schule zu besuchen. Sie kommen auch aus dem Camp und aus den umliegenden Dörfern, die ehrenamtlichen Care Giver unterrichten die Kinder so gut es geht und bieten ihnen eine Abwechslung in ihrem tristen Flüchtlingsalltag.
Dank der großartigen Unterstützung von weiteren Spendern waren wir in der Lage, im Sommer 2019 mit dem Bau von weiteren Gebäuden zu beginnen. Bereits im Januar 2020 konnte die Grundschule Light of Hope eingeweiht werden. Sie bietet über 800 Kindern aus dem Camp und den umliegenden Dörfern die Möglichkeit einer Grundschulbildung. Sie bekommen auch eine tägliche Mahlzeit. Die Regierung stellt die Lehrkräfte und sollte auch für die Schulmaterialien aufkommen. Leider sind dafür im Moment keine finanziellen Ressourcen verfügbar, deshalb hat die Herrnhuter Missionshilfe für den Großteil der Lehrerkräfte, Schüler und Schülerinnen Bücher gekauft und die Kinder mit einer Schuluniform ausgestattet. Ausserdem befinden sich auf dem Gelände 6 Lehrerhäuser sowie ein großer Sportplatz. Aufgrund der nach wie vor großen Nachfrage wird die Herrnhuter Missionshilfe auch in Zukunft versuchen, mit Unterstützung von Spendern das Projekt weiter zu vergrößern.
Projektfotos
Zielgruppen
Zielgruppen sind benachteiligte und schutzbedürftige Geflüchtete, insbesondere Kindern im Vorschul- und Grundschulalter zwischen 3 und 14 Jahren im UNHCR Flüchtlingscamp und den umliegenden Dörfern.
Die Unterstützung erfolgt unabhängig von Gender, Ethnie und Staatsangehörigkeit.
Projektziele
- Das Child Care Center und die Grundschule Light of Hope ermöglichen den Kindern Zugang zu Bildung und damit eine Chance für eine lebenswerte Zukunft
- Die nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen von Geflüchteten und Kindern durch eine tägliche Mahlzeit und medizinische Grundversorgung
Aktivitäten
- Tägliche Mahlzeiten für Kinder
- Stipendienprogramme, Weiterbildung von jungen Geflüchteten
- Betreuung und Aktivitäten für Kinder
- Gestaltung des Spielplatzes mit weiteren Spielgeräten
- Sonntagsschule
Projektfortschritt
Die Arbeit unter Geflüchteten in Malawi am UNHCR Flüchtlingscamp hat sich stark ausgeweitet. Seit 2016 engagiert sich die Moravian Church Malawi und fördert 250 Kindergartenkinder und über 800 Grundschüler in verschiedenen Bereichen.
Es wurden verlässliche Strukturen aufgebaut und viele Programme haben sich etabliert, um besonders benachteiligte Kinder zu unterstützen und ihnen eine lebenswerte Zukunft zu ermöglichen.
Sie bekommen eine Mahlzeit pro Tag und eine gesundheitliche Grundversorgung. Der Gesundheitszustand von diesen Kindern verbesserte sich dank einer ausgeglichenen Ernährung.
In der Sonntagsschule singen sie Lieder und hören biblische Geschichten. Dies hilft den Kindern in ihrer extrem schwierigen Situation und es sind Menschen an ihrer Seite die ihnen beistehen und zuhören.
Projektverantwortliche und Projektpartner
Bettina Nasgowitz | Markus Kuhn |
Tel. +49 (0)7164 9421-22 bettina.nasgowitz@ebu.de | Tel. +49 (0)7164 9421-23 markus.kuhn@ebu.de |
gemeinsam mit
Moravian Humanitarian & Development Services
Moravian Church Malawi
Zeister Zendingsgenootschap (ZZg)
Spendenkonto
Herrnhuter Missionshilfe e.V.
IBAN: DE25 5206 0410 0000 4151 03
BIC: GENODEF1EK1, Evangelische Bank
Projekt 1660 School Light of Hope
Im Dzaleka-Camp - Frauen-Nähprojekt
Über 70.000 Flüchtlinge leben derzeit im Dzaleka Flüchtlingscamp nahe der malawischen Hauptstadt Lilongwe. Darunter sind viele Frauen und Kinder, die aus den umliegenden Ländern wie Ruanda oder aus dem Kongo hierher geflohen sind.
Mitte Februar 2021 startete das Frauen-Nähprojekt Light of Hope Tailoring Shop mitten im Dzaleka Camp. Das Projekt gibt Frauen aus dem Camp die Möglichkeit, mit ihren Talenten an der Nähmaschine Einkommen zu generieren und gleichzeitig die Kinder der Light of Hope Schule mit Uniformen zu versorgen. Das Projekt wird von Belinda Gondwe, einer Mitarbeiterin unserer Partnerorganisation Moravian Humanitarian & Development Services MoHDevS, begleitet und betreut.
Momentan kommt der Großteil der Kinder noch mit schmutziger und kaputter Kleidung zur Schule. Eine saubere und einheitliche Kleidung ist immens wichtig und steigert das Selbstbewusstsein der Kinder. Es motiviert und sie fühlen sich in der Gemeinschaft geborgen.
Inzwischen konnte dank zahlreicher Spendeneingänge ein eigenens Gebäude gekauft werden, in dem die mittlerweile über 10 Frauen neben den Uniformen auch weitere Kleidungsstücke anfertigen. Diese können dann gewinnbringend auf den Märkten im Camp und in der Umgebung verkauft werden.
Projektfotos
Projektverantwortliche und Projektpartner
Bettina Nasgowitz | Markus Kuhn |
Tel. +49 (0)7164 9421-22 bettina.nasgowitz@ebu.de | Tel. +49 (0)7164 9421-23 markus.kuhn@ebu.de |
gemeinsam mit
Moravian Humanitarian & Development Services
Moravian Church Malawi
Zeister Zendingsgenootschap (ZZg)
Spendenkonto
Herrnhuter Missionshilfe e.V.
IBAN: DE25 5206 0410 0000 4151 03
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Projekt 1660 Dzaleka Nähmaschinen
Nachhaltige Landwirtschaft
Hintergrund
Etwa ein Fünftel der malawischen Bevölkerung ist chronisch unterernährt. Rund ein Drittel der Kleinkinder leiden aufgrund von Mangelernährung unter Wachstumsverzögerungen (Quelle BMZ). Angesichts des aktuellen Mangels an Saatgut und Dünger warnen Experten vor einer Ernährungskrise in dem südostafrikanischen Land.
Die Armut trifft vor allem die ärmsten Bevölkerungsschichten, vornehmlich Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, denn ein Großteil der Bevölkerung in Malawi lebt von Subsistenzlandwirtschaft. Die Landwirtschaft in Malawi aber steht vor gewaltigen Herausforderungen: Extremwetter wie Starkregen und Trockenheit treten aufgrund des Klimawandels immer häufiger auf. Die Folge sind lange Dürreperioden oder Überflutungen die fruchtbares Ackerland überschwemmen und die Ernte eines Jahres zu Nichte machen. Erst im März 2023 verursachte Zyklon Freddy, dass ganze Dörfer und Felder unter Schlammlawinen versanken. Auch eine später einsetzende Regenzeit wie es in den vergangenen Jahren der Fall war, hat gravierende Folgen für die Bauern und bedroht ihre Existenzgrundlage. Extremwetterbedingte Ernteausfälle, steigende Preise für Lebensmittel und verunreinigtes Trinkwasser bedingen Nahrungsmittelknappheit und Mangelernährung. Besonders betroffen von den Auswirkungen sind Kinder. So warnt UNICEF, dass mindestens 573.000 Kinder unter fünf Jahren in Malawi von Mangelernährung akut bedroht sind.
Neben Extremwetter trägt zur Nahrungsmittelknappheit aber auch das hohe Bevölkerungswachstum und die damit verbundene Entwaldung bei, die eine stark zunehmende Bodenerosion und Auswaschung der Humusschicht zur Folge hat. Anbau von Nahrungsmitteln ist auf diesen Feldern kaum mehr möglich.
Stark betroffen ist hier die Gegend um das UNHCR Flüchtlingscamp Dzaleka in Malawi, in welchem zurzeit über 70.000 Geflüchtete leben, davon sind ca. 55 % Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Der starke Bevölkerungszuwachs im Dzaleka Camp hat dazu geführt, dass die Bewohner als zusätzliche Energiequelle Bäume und Sträucher für Brennholz und Holzkohle abholzen. Die Folgen der Abholzung sind vielfältig: Insbesondere während der Regenzeit kommt es zu erheblicher Bodenerosion und Sturzfluten, es gibt kaum schattenspendende Bäume oder Bäume/Hecken die als Windschutz dienen, das Land bleibt karg und unwirtlich. Betroffen sind aber nicht nur die Bewohner des Camps, sondern auch Gemeinden die am Rande des Dzaleka Camps als Kleinbauern ihre Existenzgrundlage verlieren.
Um Konflikte zu vermeiden ist es daher wichtig, die Widerstandsfähigkeit der Gemeinden gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels und den damit verbundenen Extremsituationen zu stärken. Nur gemeinsam wird es den Gemeinden gelingen, sich gegen Ernteausfälle und andere Krisen zu wappnen und unabhängiger von externer Hilfe zu werden. Wichtig ist daher die Bewohner bei ihren Anstrengungen zu unterstützen. Durch Schulungen und Trainings im Bereich nachhaltige Anbaumethoden und nachhaltiger Landwirtschaft, einkommensschaffenden Maßnahmen, aber auch beim Zugang zu sauberen Trinkwasser, der Versorgung mit dürreresistentem Saatgut, Arbeitsmaterial und einer zuverlässigen Wasserversorgung zur ganzjährigen Bewässerung der Felder.
Projektvorbereitung
Um die Bewohner und Bauern der Umgebung bei der Sicherung ihrer Existenzgrundlage zu unterstützen, hat die HMH e.V. gemeinsam mit ihrem Projektpartner MoHDevS vor ca. 1,5 Jahre das „Tree-Nursery“ Projekt (Baumschulprojekt) ins Leben gerufen, welches zum Ziel hat, die Widerstandsfähigkeit der Gemeinden zu stärken. So wurden mehrere lokale Initiativen in und am Dzaleka Camp gegründet und im Umgang mit nachhaltigen Anbaumethoden und Aufzucht von Baum und Strauchsetzlingen geschult. In die Schulung sind neben Fachkräften auch Studenten der Universität aus Lilongwe eingebunden, sie finden in regelmäßigen Abständen statt. Wissen soll über diese Initiative nachhaltig an verschiedene Bevölkerungsgruppen weitergegeben und in praktischen Übungen erlernt werden um nachhaltig eine Veränderung in der Bevölkerung zu bewirken.
In mehreren Dörfern sowie am Schulzentrum wurden Baumschulen mit zahlreichen unterschiedlichen u.a. dürreresistenten und fruchttragenden Baumsetzlingen angelegt und im vergangenen Jahren gepflegt und aufgezogen. Die Gruppen sind in der Aufzucht und Pflege von Setzlingen mittlerweile gut geschult. Über die HMH e.V. und MoHDevS erhalten sie sowohl fachliche Beratung als auch Unterstützung bei der Beschaffung von weiterem hochwertigem Saatgut und natürlichem Dünger.
Die größte Herausforderung stellt allerdings die Bewässerung der Setzlinge während der langen Trockenzeit dar. Ein solarbetriebenes Bewässerungssystem würde es den Arbeitsgruppen ermöglich ca. 25.000 Baumsetzlingen aufzuziehen und ganzjährig Gemüse zur Nahrungssicherung anzubauen. So bietet sich das Klima in der Gegend des Dzaleka Camps für den Anbau von Tomaten, Zwiebeln, Kartoffeln, Paprika, Bohnen, Mais und Bohnen an. Neben der Eigenversorgung mit gesundem Gemüse und der damit verbundenen Nahrungsmittelsicherheit können zusätzlich noch Felder bewirtschaftet werden, auf denen Gemüse für den Verkauf großgezogen wird. So kann der Anbau als einkommensgenerierende Maßnahme dienen, da das Gemüse an den Markttagen im Dzaleka verkauft werden kann. Dieser Erlös sichert und verbessert den Lebensstandard der Bewohner nachhaltig.
Projektziel
Ziel des Projekts ist, die Widerstandsfähigkeit der Bewohner des Flüchtlingscamp Dzaleka und umliegenden Communities nachhaltig zu stärken und sie gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu wappnen.
Zielgruppe
Zielgruppe des Projekts sind Bewohner/ Familien des Flüchtlingscamp Dzaleka und umliegenden Dörfern sowie Schüler und Schülerinnen der Schulzentren Light- of Hope und Atsikana Walani
Maßnahmen/Aktivitäten
- Bau und Installation einer solarbetriebenen Bewässerungsanlage
- Gründung eines „Wasser-Komitees“ (Einbindung von Dorfbewohnern), sowie Schulung des Komitees in Umgang und Instandhaltung des Bewässerungssystems
- Training und Schulung von dörflichen Arbeitsgruppen und Vermittlung von Fachwissen zur nachhaltigen Landwirtschaft, Bewässerung und Anbau / Aufzucht von Baumsetzlingen, nachhaltiger Umgang mit Ressourcen,
- Sozioökonomische Stärkung der Dorfstrukturen
- Anbindung der dörflichen Baumschulen und Verkauf der Setzlinge auf öffentlichen (Garten/Baum) Märkten am Dzaleka Camp (einkommensgenerierende Maßnahmen)
- Anschaffung von Saatgut und Dünger für weitere Baumschul-Aktivitäten
- Briquettes statt Feuerholz Projekt, Abholzung und Bodenerosion vermeiden in dem den Menschen als Alternative zum Holz eine „Maschine“ zur Herstellung von Briquettes bereit gestellt wird, so dass Bäume nicht mehr für Feuerholz gefällt werden müssen
Projektfotos
Projektverantwortliche und Projektpartner
Bettina Nasgowitz | Markus Kuhn |
Tel. +49 (0)7164 9421-22 bettina.nasgowitz@ebu.de | Tel. +49 (0)7164 9421-23 markus.kuhn@ebu.de |
gemeinsam mit
Moravian Humanitarian & Development Services
Moravian Church Malawi
Zeister Zendingsgenootschap (ZZg)
Spendenkonto
Herrnhuter Missionshilfe e.V.
IBAN: DE25 5206 0410 0000 4151 03
BIC: GENODEF1EK1, Evangelische Bank
Projekt 1660 Baumschule Malawi
Walani - Schutz für Frauen in Malawi

Mädchen und junge Frauen in Malawi haben oft keine Möglichkeit eine Schule zu besuchen oder einen Beruf zur Sicherung der eigenen Lebensgrundlage zu erlernen. In der traditionell männlich dominierten Gesellschaft haben sie nur wenig Entscheidungsgewalt. Sie müssen früh im Haushalt aushelfen, werden oft bereits in jungen Jahren verheiratet, bekommen früh ihr erstes Kind und haben dann keine Möglichkeit mehr, die Schule zu beenden oder gar eine Berufsausbildung zu beginnen. Sexualisierte Gewalt ist keine Seltenheit. Die aktuelle Covid-19 Pandemie hat die Lage der Mädchen noch verschärft. Zentrales Thema um Mädchen und jungen Frauen ein selbstbestimmtes Leben und den eigenen Lebensunterhalt zu ermöglichen ist daher, ihnen eine reelle Chance auf dem Arbeitsmarkt zu bieten und sie in ihren eigenen Rechten zu stärken. Mit dem Walani Projekt entstand ein Schutzraum für schutzbedürftige Mädchen und junge Frauen, in dem sie leben und lernen können ohne Gewalt zu fürchten, eine Berufsausbildung erlernen und sich auf ein selbstbestimmtes Leben in Würde vorbereiten.
Ziel des Walani Projekts ist es, ein gesamtheitliches Frauen - Bildungszentrum aufzubauen, angefangen von einer Berufsschule für junge Frauen, Schlaf- und Wohnräume für die Mädchen, einem Frauenhaus mit kleinen Wohneinheiten und einem kleinen Kindergarten für alleinerziehende Mütter, ein Sportplatz sowie angeschlossenen Gärten und Nutztierhaltung, so dass die jungen Frauen ihre Ausbildung in einem geschützten Raum abschließen können. Sie können sich auf ihre Berufsausbildung konzentrieren und mit neuem Selbstbewusstsein auf ein selbstbestimmtes Leben vorbereiten. Die tägliche Arbeit an der Light-of-Hope Schule am UNHCR Flüchtlingscamp Dzaleka (über 70.000 Flüchtlinge, die Hälfte davon unter 18 Jahre) hat gezeigt, dass es gerade für Mädchen und junge Frauen aus dem Flüchtlingscamp, aber auch aus den umliegenden sehr ländlich geprägten Communities, die wenig bis keine Unterstützung von zu Hause erhalten und größtenteils aus sehr ärmlichen Verhältnissen stammen, enorm schwer ist, Zugang zu einer Berufsschule zu finden oder eine Ausbildung zu beginnen. Eine Berufsausbildung aber ist zentrales Element für ein selbstbestimmtes Leben. Daher liegt der Fokus darauf, den benachteiligten Mädchen und Frauen, die u.a. bereits an der Light-of-Hope Schule einen Schulabschluss erlangt haben, eine Berufsausbildung zu ermöglichen und ihnen im angeschlossenen Schlafgebäude eine Unterkunft bereitzustellen.
In einem ersten Projekt wurde 2022/2023 nun die Berufsschule - das Atsikana Walani Technical College (AWTC) - also Klassen- und Werkräume, eine Schutzmauer und der Schlaf- und Aufenthaltsraum mit Küche und Sanitäranlage für die jungen Frauen gebaut.
Seit Sommer 2023 werden nun zwei Ausbildungsgänge angeboten, davon einer im eher „männlich dominierten“ Bereich Elektrik (mit Schwerpunkt Solar) um Frauen einen „angstfreien“ Zugang zu zukunftsträchtigen Berufen zu ermöglichen. Neben den einjährigen Ausbildungsgängen werden an der Berufsschule auch verschiedene Short-Courses angeboten, die allgemeine Grundkenntnisse vermitteln, beispielsweise Buchhaltung oder Englisch sowie verpflichtende Kurse zur nachhaltigen Landwirtschaft. Auch Computerkurse sind geplant, sobald es die finanziellen Mittel zulassen und ein Computerraum samt Ausstattung gebaut werden kann. Die Kurse der Ausbildung werden von Lehrerinnen durchgeführt, so dass die jungen Frauen bereits hier eine Vorbildrolle erleben.
Ein Schlaf- und Wohnraum ermöglicht vor allem Mädchen aus dem Dzaleka Flüchtlingscamp während der Dauer der Ausbildung auf dem Gelände des Berufsschulzentrums zu leben, so dass sie sich unabhängig von zu Hause auf ihre Ausbildung konzentrieren können und sich gegenseitig unterstützen.
Auf Dauer ist geplant, dass das Bildungszentrum sich nachhaltig selbst finanziert, neben der Selbstversorgung auch über kleinere einkommensgenerierende Tätigkeiten (Verkauf von Lebensmitteln, Nähen und Verkauf von Kleidung/ Schuluniformen, Reparaturdienste, Trainingskurse etc.) oder Vermietung der Räumlichkeiten zu Ferienzeiten oder am Abend. Gleichzeitig lernen die Frauen eigenständig zu leben und sich selbst zu versorgen und bereiten sich auf ein eigenständiges Leben außerhalb des Berufsbildungszentrums vor.
Kurse und Vorträge zu Sexual Reproductive Health, Frauenrechten, Frühschwangerschaften, HIV/AIDS, Gleichberechtigung und nachhaltiger Landwirtschaft / Anbaumethoden werden wiederkehrend an den Abenden in den Schulräumen gehalten und sollen langfristig auch das Selbstverständnis und die Rolle der Frauen in Malawi prägen.
Innerhalb der vergangenen Monate konnte nun in einem ersten Schritt ein Schulungszentrum mit je 2 Klassenzimmern und zwei Werkstatträumen sowie einem Schlafsaal und Sanitäranlagen gebaut und ausgestattet werden. Aktuell können so zwei Ausbildungsgänge parallel unterrichtet werden und insgesamt ca 80 Mädchen können eine Ausbildung beginnen und im angegliederten Schlafsaal wohnen und leben. Ziel ist, im Berufsschulzentrum insgesamt 4 - 6 Klassen auszubilden so dass 160 – 240 Mädchen pro Jahr davon profitieren.
Hierfür sind folgende Maßnahmen erforderlich, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen:
- Ein Computerraum mit Ausstattung für 40 Arbeitsplätze sowie einer Solaranlage , die eine unterbrechungsfreie Stromversorgung für die Arbeit am PC ermöglicht (die Schule ist nicht an das öffentliche Stromnetz angeschlossen und wird ausschließlich über Solarstrom versorgt)
- Zwei zusätzliches Schulgebäude mit je 2 Klassenzimmern inkl. Tische und Stühle für insgesamt je 80 Mädchen sowie Tafel/Pult
- Ein Werkstattgebäude mit 3 Werkstätten inkl Ausstattung für drei weitere Ausbildungsgänge
- Ein Admingebäude mit Büro, Lehrerzimmer, Materiallager sowie Besprechungsraum (Aula) inkl Möblierung
- Zwei Schlafräume / Dormitory für je ca 80 Mädchen auf dem Schulgelände inkl je 40 Stockbetten, Matratzen und Regale
- Dining Hall (Mensa) inkl Tische und Stühle: Angesichts der Anzahl an Schülerinnen und Lehrerinnen die auf dem Gelände für die Dauer des Ausbildungsjahres leben, ist es wichtig das soziale Miteinander und das Selbsbewußtsein der Frauen zu stärken. Gemeinsame Mahlzeiten, die in der Küche zubereitet werden können, können in einer neuen Dining Hall / Mensa gemeinsam eingenommen werden. Gleichzeitig kann der Speisesaal genutzt werden um Schularbeiten zu machen, Kleingruppen für diverse Arbeitsgemeinschaften zu bilden oder als sozialer Treffpunkt der Mädchen und Frauen dienen.
- Baumpflanzungen und Landschaftsgestaltung: Nach Fertigstellung der ersten Schul- und Werkstattgebäude ist es nun dringend erforderlich das karge, bisher baumlose Gelände so zu gestalten, dass Bäume und Sträucher Schatten spenden und verhindert wird, dass Sonne, Wind und Starkregen den Boden abtragen. Die Zufahrtsstraße muss befestigt und geschottert werden, so dass auch während der Regenzeit ein Zufahrtsweg zum Schulgelände vorhanden ist. Auch das Schulgelände muss teilweise eingeebnet werden und eine Drainage um die Gebäude ist erforderlich um bei Starkregen Überschwemmungen zu vermeiden. Außerdem müssen dringend Bäume und Sträucher gepflanzt werden, die den Mädchen sowohl Schatten spenden als auch als Fruchtlieferant dienen und den Boden vor Erosion schützen.
- Wohngebäude für Lehrerinnen: Gut qualifiziertes Lehrpersonal ist elementar für ein gutes Ausbildungsniveau, ist aber in Malawi sehr rar. Es ist daher erforderlich Lehrerinnen Anreize zu bieten um sie am Berufsschulzentrum zu halten. Weite Anfahrtswege und mangelnder Wohnraum erschweren die Bedingungen. Kleine Wohneinheiten für Lehrerinnen sind (ein in Afrika verbreiteter) Anreiz, gut qualifiziertes Lehrpersonal für die Ausbildung der Mädchen zu bekommen und an der Schule zu halten.
- Farmprojekt (Schulgarten / Gemüsebeete): Auf einer an das Schulungszentrum angrenzenden Ackerfläche soll ein Farmprojekt (Schulgarten / Gemüsebeete) aufgezogen werden, welches sowohl zur Selbstversorgung der Bewohnerinnen als auch zu Schulungszwecken (Farming und sustainable agriculture) genutzt werden soll. Hierfür ist der Ankauf der umliegenden Fläche erforderlich sowie die Beschaffung von Arbeitsmaterial (Harken, Saatgut, etc).
- Sanitärgebäude mit ca 4 Toiletten für Frauen sowie 2 für Männer
- Kleiner Kiosk / Verkaufscontainer an der Hauptstraße unweit des Schulungszentrums ink Mobiliar (Regale) umd selbst produzierte Ware (Nähartikel, Nahrungsmittel etc) zu verkaufen und ein kleines Einkommen zu generieren
- Stallungen für Kleintiere / Unterstand für Hühner zur Selbstversorgung der Mädchen und Frauen auf dem Gelände und um nachhaltige Anbau und Viehzuchtmethoden zu unterrichten
- Kleiner Sportplatz / Volleyballfeld: Neben dem Unterricht leben und wohnen die benachteiligten jungen Frauen auf dem Gelände. Es ist daher wichtig, neben dem anstrengenden Schulalltag einen Ausgleich zu schaffen. Da das Schulzentrum sehr abgelegen liegt, sind die Mädchen in ihrer Freizeit weitgehend auf das Gelände beschränkt. Ein Sportplatz und kleinere Freizeiteinrichtungen bieten Abwechslung im Alltag.
- Solaranlage Werkstattgebäude: Bisher wurde eine Solaranlage auf dem Küchengebäude installiert, welche alle Gebäude mit Strom aus nachhaltiger Energie für Licht etc versorgt. Für die Ausbildung werden teilweise elektrische Geräte genutzt (Nähmaschinen, Elektrik/Solar etc) da diese einen größeren Strombedarf haben, ist es notwendig, die bestehende Anlage um einige Solarmodule inkl Speicher zu erweitern.
- Frauenhaus für ca 10-15 alleinerziehende junge Frauen (zumeist mit Gewalterfahrtung) sowie angegliederte Kinderbetreuung und kleiner Spielplatz
- Scholarships/ Patenschaften: Die Mädchen und jungen Frauen kommen größtenteils aus sehr ärmlichen Verhältnissen (vor allem aus dem Flüchtlingscamp Dzaleka und umliegenden Communities) und verfügen über kein eigenes Einkommen oder Unterstützung von zu Hause. Scholarships, die die Mädchen ein Ausbildungsjahr unterstützen sind daher in vielen Fällen erforderlich.
- Tool-Kits für den Berufsstart: Nach erfolgreicher Ausbildung erhalten die Mädchen ein Berufsstart-Toll-Kit mit einer Erstausstattung für die Selbständigkeit oder Anstellung wie z.B.Elektrikergrundausstattung, Schraubendreher, Nähmaschine & Material etc so dass die jungen Frauen erfolgreich in den erlernten Beruf starten können.
Ab sofort können Sie die jungen Frauen auch per Social Media verfolgen. Zum Instagram Account hier.
Projektfotos
Projektverantwortliche und Projektpartner
Bettina Nasgowitz | Markus Kuhn |
Tel. +49 (0)7164 9421-22 bettina.nasgowitz@ebu.de | Tel. +49 (0)7164 9421-23 markus.kuhn@ebu.de |
gemeinsam mit
Moravian Humanitarian & Development Services
Moravian Church Malawi
Zeister Zendingsgenootschap (ZZg)
Spendenkonto
Herrnhuter Missionshilfe e.V.
IBAN: DE25 5206 0410 0000 4151 03
BIC: GENODEF1EK1, Evangelische Bank
Projekt 1662 Walani - Schutz für Frauen Malawi
Women Empowerment Malawi
Die Bevölkerung Malawis lebt zu 80% von Subsistenzlandwirtschaft. Man geht davon aus, dass 1/3 der Menschen den Grundnahrungsbedarf nicht ausreichend decken können. Frauen leisten die meiste Arbeit im Haushalt, erziehen die Kinder, bestellen die Felder und sind dafür zuständig, ihre Familie zu ernähren. In der traditionell geprägten Gesellschaft haben sie kaum Mitbestimmungsmöglichkeiten. Nur rund fünf Prozent der Frauen besuchen eine weiterführende Schule. Die Analphabeten Rate bei Frauen ist deshalb mehr als doppelt so hoch wie bei Männern. Hinzu kommt, dass beinahe jede Familie direkt oder indirekt von HIV/Aids betroffen ist und dadurch oft zusätzliche Pflegearbeit auf die Frauen zukommt. Nicht selten sind die familiären Verhältnisse durch Armut und Gewalt geprägt.
Projektfotos
Das Projekt
Die Stärkung der Frauen und Verbesserung ihrer Lage ist ein Schlüsselelement für die weitere Entwicklung in Malawi. Dies hat auch die Moravian Church Malawi erkannt. Im Programm Women Empowerment werden Frauen miteinander in Kontakt gebracht. Hier erlernen sie wichtiges Know- How, das sie auf ihrem Weg in eine berufliche Selbständigkeit unterstützt. Vor allem aber bekommen sie praktische Hilfe für die Umsetzung ihrer Vorhaben. Dazu werden die Frauen im Programm empowert, also stark gemacht. Sie entwickeln eine Gründungsidee und machen sich mit einem eigenen kleinen Unternehmen selbständig. Erfolgversprechende Unternehmen in der Region sind zum Beispiel die Hühner- oder Schweinezucht, das Anpflanzen von Feldfrüchten und vor allem das Nähen. Die Frauen benötigen für den Start ihres Unternehmens zunächst einen Mini-Kredit zur Etablierung des Unternehmens. Wichtig sind aber auch Schulungen zur allgemeinen Verwaltung oder Kurse in den Bereichen Business Management und Marketing, damit das Gründungsprojekt auch wirklich gelingt. Besonders wirksam sind Train-the-Trainer-Programme, in denen Frauen das erworbene Können und Wissen selbst an andere Frauen weitergeben.
Ein wichtiger Aspekt des Programms besteht auch darin, Unterstützung beim Umgang mit der AIDS-Erkrankung zu leisten. Denn manche Frauen wurden bereits bei der Geburt mit dem HIV-Virus angesteckt, sie werden stigmatisiert oder sogar ganz aus ihren Familien ausgeschlossen. Sie sind daher gezwungen, ganz allein für den Lebensunterhalt ihrer Familie zu sorgen. Im Programm Women Empowerment erhalten die Frauen auch Wissen zum Schutz vor der Krankheit und Informationen über den richtigen Umgang mit Menschen, die bereits erkrankt sind.
Zielgruppen
Direkte Zielgruppen sind Frauen auf dem Land, die zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen auf ein Einkommen angewiesen sind, zum Beispiel für den Unterhalt ihrer Familie und den Schulbesuch ihrer Kinder.
Projektziele
- Das Projekt leistet einen Beitrag zur Verbesserung der Einkommensituation von Frauen in Malawi
- Einige der Frauen sollen als Multikatorinnen ausgebildet werden, diese führen nachhaltig in den Projektregionen selbständig Maßnahmentrainings und Beratungen durch.
Aktivitäten
- Entwicklung von Einkommen generierenden Projektideen und einer Marketing Strategie
- Bau eines Frauenzentrums in Mzuzu/Malawi
- Vergabe von Mikrokrediten
Projektfortschritt
Gemeinsam mit der Partnerkirche vor Ort, der Moravian Church Malawi, konnte die Herrnhuter Missionshilfe mit Hilfe von vielen Spendern und Unterstützern den Einsatz von Claudia Zeising unterstützen. Sie ist Agraringenieurin und war 9 Jahre in Rungwe/Tansania als Projektkoordinatorin von Mission 21 tätig. Sie konnte die erste Phase des Projekts Women Empowerment starten. Mit Schulungen zur Stärkung der eigenen Persönlichkeit sowie in den Bereichen der allgemeinen Verwaltung, Business Management und Marketing sind erste Grundlagen vermittelt worden. Eine zweite Projektphase ist in 2020 geplant. Mit dem Einsatz einer Fachkraft sollen folgende Maßnahmen umgesetzt werden:
- Entwicklung angepasster Trainingspläne für Multiplikatorinnen für gewerbliche Kaninchen- und Hühnerzucht, Anbau verkaufbaren Gemüses, Näh- und Textilbearbeitung
- Entwicklung von angepassten Multiplikatorinnentrainings für Planung und Steuerung solcher einkommenschaffenden Maßnahmen
- Identifizierung, Gewinnung und Training der Multiplikatorinnen
- Begleitung der Multiplikatorinnen bei Seminaren und Trainings und Unterstützung bei der Beratung und Hilfestellung von Teilnehmerinnen
Seit 2021 arbeitet Kristin Hentschel im Bereich Schulung und Beratung mit den Frauen in Malawi zusammen. Informationen dazu gibt es immer wieder im Newsletter der Herrnhuter Missionshilfe.
Projektverantwortliche und Projektpartner
Bettina Nasgowitz | Markus Kuhn |
Tel. +49 (0)7164 9421-22 bettina.nasgowitz@ebu.de | Tel. +49 (0)7164 9421-23 markus.kuhn@ebu.de |
gemeinsam mit
Moravian Church Malawi
Spendenkonto
Herrnhuter Missionshilfe e.V.
IBAN: DE25 5206 0410 0000 4151 03
BIC: GENODEF1EK1, Evangelische Bank
Projekt 1664 Women Empowerment Malawi
Gemeindeaufbau in Malawi
Die Moravian Church Malawi ist noch eine kleine Kirche. Sie ist vor allem entstanden, weil Menschen aus Tansania, Mitglieder der Herrnhuter Brüdergemeine/Moravian Church, nach Malawi kamen und sich dort ihre vertraute Kirche und Gottesdienstformen wünschten. Erste Pfarrer wurden aus Tansania geschickt. Erste Gottesdienste fanden in Privaträumen statt. Aber die Zahlen wuchsen, so dass größere Räume beschafft werden mussten. Viele der Mitglieder sind aber arm und können finanziell wenig zum Gemeindeaufbau beitragen. Deshalb sind sie immer wieder auf Spenden angewiesen.
Momentan gibt es Gemeinden im ganzen Land von Karonga im Norden bis Blantyre im Süden. Die kleine Kirche übernimmt dank ausländischer Unterstützung vielfältige soziale Aufgaben wie beispielsweise beim Wiederaufbau nach Überschwemmungen, im Dzaleka-Camp oder bei der Stärkung von Frauen (Women Empowerment).
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Projektverantwortliche und Projektpartner
Bettina Nasgowitz | Markus Kuhn |
Tel. +49 (0)7164 9421-22 bettina.nasgowitz@ebu.de | Tel. +49 (0)7164 9421-23 markus.kuhn@ebu.de |
gemeinsam mit
Moravian Church Malawi
Spendenkonto
Herrnhuter Missionshilfe e.V.
IBAN: DE25 5206 0410 0000 4151 03
BIC: GENODEF1EK1, Evangelische Bank
Projekt 1665 Gemeindeaufbau Malawi