Südasien




Allgemeine Informationen
Indien liegt in Südasien und nimmt den größten Teil des indischen Subkontinents ein. Hochland und Berge trennen dieses Gebiet vom übrigen Kontinent. Mit einer Größe von 3.287.490 Quadratkilometern ist Indien der siebtgrößte Staat der Erde und neunmal so groß wie Deutschland.
Der höchste Berg Indiens ist der Kangchendzönga (auf Englisch: Kangchenjunga), der dritthöchste Berg der Erde. Über dessen Gipfel verläuft die Grenze zu Nepal.
Die natürliche Grenze Indiens im Norden bildet das Himalaya-Gebirge. Ein Teil des Landes wird vom Indischen Ozean umschlossen. Indien grenzt im Nordwesten an Pakistan, mit dem es vor einiger Zeit noch eine Einheit bildete. Weitere Grenzen gibt es zu Tibet, Nepal, Bhutan, Myanmar und Bangladesch.
Vor der südlichen Küste von Indien liegen Sri Lanka und die Malediven im Indischen Ozean.
Bei Indien handelt es sich um eine Bundesrepublik mit 28 Bundesstaaten. Es gibt in Indien mehr als 30 Großstädte, in denen mehr als eine Million Menschen leben. Die meisten Inder leben auf dem Land. Von 100 Indern wohnen 67 auf dem Land und nur 33 in der Stadt. Indien ist das Land der Gegensätze in dem es sehr große Unterschiede gibt.
Aktuelles aus den Projekten
Kirchliche Informationen von den Unruhen in Nepal von Shanti Kumar Pradhan
Die von jungen Menschen angeführte Generation-Z-Bewegung hat am 13. September 2025 die Regierung Nepals gestürzt. Mehrere Parlamentsgebäude in Kathmandu brannten bei gewaltsamen Demonstrationen ab; Privat- und Regierungsresidenzen im ganzen Land sind auch zerstört. Es gab mindestens 22 Tote. Das Parlament wurde vom Präsidenten aufgelöst; Neuwahlen wurde für März 2026 angesetzt. Wegen der sehr unruhigen Lage hat, Pfr. Shanti Kumar Pradhan, der Leiter der Brüdergemeine in Nepal, am 9. und 12. September 2025 jeweils ein Update verfasst. Siehe die Anlage hier. In Update 1 heißt es: "Gewalt und Vandalismus breiten sich wie ein Lauffeuer aus. Die Polizei ist überfordert. Politische Führer sind ins Ausland geflohen, Hunderte von Gefangenen sind aus den Gefängnissen ausgebrochen. Alle Mitglieder der Brüdergemeine sind durch Gottes Gnade in Sicherheit. Die Schulen sind geschlossen. Es gibt nur Online-Unterricht. Um Fürbitte wird gebeten."
Schulanfang in der "Shristi Academy" in Kathmandu
Wenige Tage bevor in Kathmandu, der Hauptstadt von Nepal, schwere Unruhen mit 19 Toten ausbrachen, weil die Regierung verschiedene Social Media blockiert hatte, wurde an der International Kindergarten & Shristi Academy der Brüdergemeine in Kathmandu-Baneshwor der Schulanfang 2025 gefeiert. Die Erstklässler machten sich am 3. September 2025 – mitten in der ersten Schulwoche – in das Kinderland Dirty Duck auf, wo sie in die Natur eintauchen und sich mit verschiedenen Haustieren vertrautmachen konnten, was bei den Kleinen auf große Begeisterung stieß. 20 Bilder hier. Für die Kinder aus der Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt Kathmandu ist der Kontakt mit Haustieren durchaus etwas Besonderes. Die Schule veröffentlichte auf Facebook auch noch zahlreiche Bilder von der kürzlichen Einweihung des Futsal-Platzes sowie der Eröffnung der Taekwondo- und der Futsal-Akademie mit prominenten Sportlern. Siehe hier und hier.
Fußballer vom "Moravian Institute" sind Turniersieger
Das Moravian Institute, eine renommierte Internatsschule der Brüdergemeine für Jungen und für Mädchen im nordindischen Rajpur bei Dehradun, meldete kürzlich auf Facebook: "Die Dominanz unserer Schule im Fußball hält an! Unsere älteren Jungen spielten am 28. August 2025 ihr letztes Spiel gegen die Cambrian Hall School in Dehradun (700.000 Einwohner) beim 25. Colonel Shashi Shamsher Invitational Football tournament, das von der Cambrian Hall School organisiert wurde. In einem spannenden Spiel, das schließlich erst in der Verlängerung entschieden wurde, erzielte Samyi Rongmei im letzten Moment das entscheidende Tor und sicherte uns den Sieg. Jaujianlong Gengmei wurde anschließend als bester Verteidiger des Turniers ausgezeichnet. Herzlichen Glückwunsch an unsere Jungen, an den Trainer und an alle Mitarbeiter zum Turniersieg!" 20 Bilder vom Endspiel hier. 20 Bilder von der Siegerehrung hier.
Wer rezitiert am schönsten? Wer argumentiert am besten?
Wieder einmal übten die Schülerinnen und Schüler am Moravian Institute in Rajpur bei Dehradun, Nordindien, ihre rezitatorischen und rhetorischen Fähigkeiten. Wettbewerbe zwischen den gemischtklassigen Häusern auf dem Campus haben an der Internatsschule Tradition. Zunächst fand eine hausübergreifende Hindi-Debatte in den Klassen 9 bis 12 sowie eine Hindi-Gedicht-Rezitation in den Klassen 1 bis 8 statt. Die Bewohner der Häuser stellten ihre Fähigkeiten unter Beweis und präsentierten gut durchdachte Argumente und Gegenargumente zu vorgegeben Themen. Das Haus Phuntsog gewann, das Haus Tharchin belegte den zweiten und das Haus Gergan den dritten Platz. Etwas später folgte noch ein Englisch-Debattierwettbewerb. Hier gewann erneut das Haus Phuntsog vor dem Haus Gergan und dem Haus Tharchin. Solche Wettbewerbe stärken das Selbstvertrauen der Schülerinnen und Schüler. Bilder hier und hier.
Dreistündiger ökumenischer Gottesdienst in Delhi
Die ökumenische Zusammenarbeit der Kirchen in Nordindien wird immer wichtiger und intensiver. Die Brüdergemeine im Lande freut sich über diesen Prozess und beteiligt sich an ihm. So lud die Delhi Moravian Fellowship zur Beteiligung an einem großen ökumenischen Gottesdienst am Sonntag, dem 14. September 2025, um 14 Uhr in die römisch-katholische St.-Martins-Kirche in Delhi ein. Vorbereitet und durchgeführt wurde dieser Gottesdienst vom Ecumenical Koinonia Churches Forum Delhi. Bilder hier und hier. In einem Facebook-Post der Brüdergemeine heißt es: "Gläubige aus verschiedenen Kirchen aus der gesamten Region Delhi kamen im Geiste der Einheit und Gemeinschaft zusammen, um zu beten, zu feiern und sich gegenseitig den Glauben zu stärken. Die Veranstaltung war geprägt von inspirierender Anbetung, kraftvollen Predigten und herzlicher Gemeinschaft. Sie spiegelte das wahre Wesen der Koinonia wider."
Erste Distriktskonferenz der Brüdergemeine in Nepal
Zur ersten Distriktskonferenz der Brüdergemeine in Nepal, die einen Teil der 2023 gebildeten Missionsprovinz Südasien bildet, trafen sich 37 Schwestern und Brüder (21 davon stimmberechtigt) kürzlich in der Khokona Moravian Church in Kathmandu unter dem Thema: Das neue Sein. Der Moravian Messenger für August 2025 veröffentlichte einen kurzen Bericht. Siehe hier (Seite 88). Die Sitzungen wurden von 11 Uhr bis 18.15 Uhr von Nirmal Dangol (Vorsitzender) und Joshua V. Pradhan (stellvertretender Vorsitzender) geleitet. Der erstmals gewählte siebenköpfige Distriktsvorstand sieht wie folgt aus: Distriktsvorstand: 1. Br. Kancha P. Dangol (Vorsitzender), 2. Schw. Kamaleswori Pradhan (stellvertretende Vorsitzende), 3. Schw. Lydia Shah (Sekretärin), 4. Schw. Sunita S. Tamang (stellvertretende Sekretärin), 5. Br. Simon Shah (Schatzmeister), 6. Br. Nirmal Dangol (stellvertretender Schatzmeister) 7. Br. Rajan Maharjan (Mitglied). Aus Europa grüßte mit einem vorab produzierten Video Jane Carter, die Leiterin des British Mission Board.
"Shristi Academy" ehrte den Dichter Bhanu Bhakta Acharya
Am 13. Juli 2025 beteiligten sich die Kinder, Jugendliche und Lehrkräfte von der International Kindergarten & Shristi Academy der Brüdergemeine in Kathmandu, Nepal, an den Feierlichkeiten zum nationalen Gedenktag Bhanu Jayanti, der alljährlich am 29. Tag des nepalesischen Monats Ashadha begangen wird. Dieser Tag ist dem herausragenden nepalesischen Dichter Bhanu Bhakta Acharya (1814-1886) gewidmet, der das Hindi-Epos Valmiki Rāmāyaṇam erforschte und vom Sanskrit in das volkstümliche Nepali übersetzte. Ohne seine Leistungen gäbe es die nepalesische Sprache nicht. Auf den Facebookseiten der Schule hieß es: "Die Bemühungen Bhanu Bhakta Acharyas haben unsere Kommunikation sehr bereichert und uns als Volk näher zusammengebracht. Lasst uns unser reiches sprachliches Erbe weiterhin schätzen und fördern!" Einige Fotos hier. Der Dichter trägt den Beinamen Adikavi, was bedeutet: "der erste Dichter überhaupt".
Gruß von der "Delhi Moravian Fellowship"
Die Delhi Moravian Fellowship schrieb am 29. Juni 2025 auf Facebook: "Grüße an alle Brüder und Schwestern in Christus! Wir hoffen, es geht euch allen gut. Wie ihr wisst, war unsere Sonntagsschul-Klasse in den letzten Monaten sehr aktiv. Hier sind ein paar Bilder von unseren heutigen Aktivitäten. Die Kinder in der Sonntagsschule malen nach ihren Vorstellungen ein Bild zum heutigen Kapitel aus der Bibel über Josef und seine Brüder (1. Mose 37,1-11). Sie haben es sehr gut gemacht, nicht wahr? Man sieht ihre Begeisterung, etwas aus dem Alten Testament und über das geistliche Leben zu lernen. Wir möchten alle Eltern ermutigen, ihren Kindern, wann immer möglich, Gottes Wort vorzulesen. Das wird ihnen helfen, im Glauben zu wachsen. An die Kinder, die heute nicht dabei sein konnten: Ich hoffe, wir sehen uns dann am kommenden Sonntag wieder. Ich wünsche euch einen gesegneten Tag. Eure Schwester Manna Kahmei."
"Moravian Institute" mit innovativen Unterrichts-Ideen
Das Moravian Institute, eine Herrnhuter Internatsschule am Fuße des Himalaya in der Nähe der indischen Großstadt Dehradun , meldet per Facebook zwei besondere Aktivitäten. Kürzlich fand ein klassen-übergreifender Wettbewerb statt, bei dem die jeweils untere Klasse gegen die unmittelbar darüber liegende Klasse antrat (5 gegen 6; 7 gegen 8; usw.). Ziel des Wettbewerbs war es, ein möglichst aussagekräftiges Info-Poster zu einem vorgegebenen Thema zu erstellen. Bilder hier. Die Klassen 6, 8, 10 und 11 gewannen den Wettbewerb. Wenig später waren Vertreter der Purkal Youth Development Society an der Schule zu Gast. Sie boten einen STEAM-Workshop an (hierzulande als MINT-Workshop bekannt: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). In den Klassen 7 und 8 ging es um die Konstruktion von Straßenbrücken: Die Klasse 9 beschäftigte sich mit Fragen der KI und der Robotik. Dabei kam die Web-App "Tinkercad" (z. B. für 3D-Gestaltung und Programmierung) zum Einsatz. Bilder hier.
"Shristi Academy" der Brüdergemeine in Kathmadu macht mit bei MUN
Die Shristi Academy der Brüdergemeine in Kathmadu-Baneshwor, Nepal, nutzt das neue Unterrichtsformat Model United Nations Konferenzen (MUN). Hierbei werden Planspiele durchgeführt, bei denen die Teilnehmenden in die Rolle von Delegierten bei den Vereinten Nationen schlüpfen. In simulierten Gremien wie dem Sicherheitsrat oder der Generalversammlung debattieren Kinder und Jugendliche über weltpolitische Themen. Sie handeln Kompromisse aus und verabschieden Resolutionen. Zu einem MUN-Angebot der Deerwalk University in Kathmandu begaben sich Jugendliche der 8., 9. und 10. Klasse kürzlich außer Haus. Zehn Bilder hier. Drei Jugendliche errangen bei einem MUN-Planspiel einen Preis: Soren (bestes Positions-Papier), Arnab und Aajin (großes diplomatisches Geschick). Ein Foto von der Preisverleihung an Soren hier. Die Akademie schrieb auf Facebook: "Wir sind stolz darauf, Leute von uns als zukünftige Führungskräfte glänzen zu sehen.Herzlichen Glückwunsch!"
Tüftler-Workshop am "Moravian Institute" in Raijpur
Das Moravian Institute, eine traditionsreiche Internatsschule der Brüdergemeine in Rajpur bei Dehradun in Nordindien, arbeitet schon seit langem mit der Wirtschaft zusammen. Jetzt kam es auch zu einer Kooperation mit der in Schweden gegründeten globalen Hilfsorganisation Swedish Organisation for individual Relief (SOIR-IM). Die Organisation engagiert sich für die Arbeit mit den schwächsten Bevölkerungsgruppen, insbesondere mit Frauen und Jugendlichen, Menschen mit Behinderungen und tibetischen Flüchtlingen in schwierigen Situationen. Am Sonnabend, dem 10. Mai 2025, nahmen Schüler und Schülerinnen der Klassen 6 bis 9, die mit dem Schwerpunkt-Fach Robotik und KI lernen, an "Tüftel-Workshop“ teil, der von Mitarbeitern von SOIR-IM angeboten worden war. Ziel des mehrstündigen Workshops war es, den Teilnehmenden praktische Erfahrung beim Einsatz der neuesten Technik zu vermitteln. Einige Bilder hier.
Workshop im "Moravian Institute" zu den aktuellen "CISCE-Richtlinien"
Am Freitag, dem 4. April 2025, fand im Moravian Institute im nordindischen Rajpur bei Dehradun ein Orientierungs-Workshop für Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse und deren Eltern statt. Ziel des halbtägigen Workshops war es, Alt und Jung mit den Regularien des Moravian Institute im Blick auf die neuen CISCE-Richtlinien (Council for the Indian School Certificate Examinations) vertraut zu machen. Da das Moravian Institute jetzt auch das Fächer Robotik und Künstliche Intelligenz anbietet (erstmals gemäß den CISCE-Richtlinien möglich), befasste sich der Workshop auch damit, die Schülerschaft und die Eltern bei der optimalen Wahl der Prüfungsfächer zu unterstützen, damit die jungen Leuten nach der Schulzeit optimal Karriere machen können. Einige Bilder vom Workshop hier. Das Moravian Institute hat im April 2025 außerdem ein kurzes Video produziert, das einen atemberaubenden Blick auf die Einrichtung aus der Vogelperspektive ermöglicht. Siehe hier.
Von der konstituierenden Synode der neuen »Missionsprovinz Südasien«
Joachim Kreusel (Großbritannien), Bischof der Brüder-Unität und Pfarrer der Ockbrook Moravian Church und der Leicester Moravian Church, hat in einem Newsletter vom 21. Januar 2024 einen Bildbericht von seinem kürzlichen Besuch in der neuen Missionsprovinz Südasien der Brüder-Unität veröffentlicht, in der – auf Beschluss der Unitätssynode 2023 – Gemeinden in Nordindien und Nepal vereinigt sind. Bei seinem Besuch erlebte Joachim Kreusel die konstituierende Synode der Missionsprovinz Südasien, die Wahl einer ersten Kirchenleitung sowie die erstmalige Ordination einer Frau zu einer Pfarrerin der Brüdergemeine in Asien, die Ordination von Suaihiamlu Pamei aus Binnakandi im indischen Bundesstaat Assam. Außerdem machte Joachim Kreusel Gemeindebesuche. Zum ersten Präsidenten der Missionsprovinz Südasien wurde Shanti Pradhan (Kathmandu) gewählt. Als dessen Stellvertreterin amtiert ab sofort Kameleshwori Pradhan. Zum Bildbericht hier.
Vorstellung von Gemeinden der neuen "Missionsprovinz Südasien"
Im Moravian Messenger, dem Info-Magazin der Britischen Unitätsprovinz (Ausgabe für Dezember 2023, Seite 144), werden einige Gemeinden der neuen Missionsprovinz Südasien vorgestellt, die von der Unitätssynode im September 2023 in Kapstadt in diesen Status erhoben wurde. Siehe hier. Die Seiten-Überschrift lautet: Gemeindegottesdienste in Südasien. Weiter heißt es dann: "Diesen Monat stellen wir euch einige Gemeinen in Nepal, Ladakh und Neu-Delhi vor. Wenn wir uns zu unseren Sonntags-Gottesdiensten treffen, dann haben sich unsere Geschwister in Nepal bereits getroffen, denn ihr Gottesdienst-Tag ist Sonnabend. In Indien beträgt der Zeitunterschied im Allgemeinen 4,5 Stunden. In den Gottesdiensten kann eine Vielzahl von Musikstücken erlebt werden. Die Kirchenreräume sind zumeist mit Teppichen ausgelegt und die Gemeinde sitzt auf dem Boden. Wie Ihr auf den Fotos erkennen könnt, ist es in Indien und Nepal nicht immer warm; man muss sich warm anziehen. Bitte denkt an unsere Geschwister in Christus, wenn diese ihre Gottesdienste feiern und Gemeinschaft haben."
Brüdergemeine in Südasien
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde China gezwungen, sein Reich für die europäischen Kolonialmächte zu öffnen. Für viele Missionsorganisationen war das eine große Chance. Die brüderische Mission hatte schon hundert Jahre vorher versucht, China über die Mongolei zu erreichen. Sie blieben jedoch an der Wolga stecken und gründeten die Gemeinde Sarepta.1853 begann ein neuer Versuch, diesmal von Indien aus nach China vorzudringen. 1853 aufgebrochen gründeten die Brüder 1856 die Missionsstation Kyelang in Westtibet. Es war nicht möglich über Zentraltibet nach China zu kommen. Deshalb blieb Westtibet das Hauptmissionsgebiet. Hier wurde während der Jahre wesentliche Grundlagenarbeit geleistet wie die Erforschung der tibetischen Sprache und die Überstzung von Teilen der Bibel in Tibetanisch. Die Zahl der Getauften war nur sehr klein, aber die guten Kontakte und das friedliche Miteinander mit der Umgebung steigerte das Ansehen der Missionsstationen enorm.
Das Zentrum der Kirche wurde nach Leh verlegt und die (kleinen) Gemeinden Khalatse und Sheh, später Rajpur gegründet. Seit 1959 kamen viele geflüchtete Tibeter in die Region. Um diesen Flüchtlingskindern Bildung zukommen zu lassen, wurden einige Schulen gegründet. Seit der Jahrhundertwende hat sich die Arbeit auch nach Assam und nach Kathmandu in Nepal ausgedehnt.
Projektfotos
Zwei neue Brüdergemeinen in Assam

Die Arbeit der Brüdergemeine im nordöstlichen Zipfel Indiens, im Bundesstaat Assam, wächst. In Binnakandi gibt es schon seit 30 Jahren eine Gemeinde und eine Schule der Brüdergemeine, beides Ableger des »Moravian Institutes« im 1.500 km entfernten Rajpur. Sie werden derzeit geleitet von Palmei Kabui bzw. Amon Gengmei.
Die Schule hat Raum für 122 Mädchen und Jungen; für 50 von ihnen gibt es Internatsplätze. Jetzt entstanden auch in den Dörfern Latingkhal und Haflong kleine Gemeinden.
Beide sind dabei, sich eine Kirche zu bauen, wobei letztere schon über ein provisorisches Bambus-Kirchlein verfügt.
Die Bibel in Ladakhi
Die Übersetzung der Bibel in das »Ladakhi«, das im nordwestlichen Indien gesprochen wird, ist weitestgehend abgeschlossen. Kürzlich ging das Evangelium nach Johannes in den Druck. Das Vorhaben wird seit Jahren vom »Board of World Mission« der Brüdergemeine in Nordamerika unterstützt, einer Schwesterorganisation der Herrnhuter Missionshilfe. In einem Bericht des Übersetzers heißt es, es sei extrem schwer, die Bibel in die Begrifflichkeit des Ladakhi zu übersetzen bzw. zu übertragen. Im Ladakh gibt es traditionelle Brüdergemeinen in Leh, Shey und Khalatse, aber auch den Versuch, in der jeweiligen Umgebung neue Gemeinden zu gründen. Es wird ausdrücklich um Fürbitte für das Übersetzungsvorhaben gebeten, zumal es Christinnen und Christen in der Region nicht einfach haben. Mehr hier.
"Moravian Institute" in Rajpur
Das Moravian Institute in Rajpur, eine Einrichtung der weltweiten Brüder-Unität am Fuße des Himalayas im indischen Bundesstaat Uttarakhand, feierte 2023 seinen 60. Geburtstag. Am 2. April 1963 eröffnete der aus Leh (Ladakh) stammende Pfarrer der Brüdergemeine Eliyah Thsetan Phunthsog zusammen mit seiner Tochter Zhindey Kundan hier eine Schule für zwölf tibetische Flüchtlingskinder. Aus kleinen Anfängen ist das große Moravian Institute geworden, eine im weiten Umkreis geschätzte Internats- und Tagesschule der Brüdergemeine für über 500 Jungen und Mädchen, an der heute nicht mehr nur Tibeter, sondern auch andere Volksgruppen wie Hindi, Nepalesen, Gurkhas, Nagas, Ladakspas, Kanjars und Banjaras lernen. Der Campus der Schule ist immer wieder erweitert und modernisiert worden. Auch eine Kirche gibt es seit 2009 in Rajpur. Die Herrnhuter Missionshilfe unterhält ein Patenschaftsprogramm zugunsten von Kindern dieser Schule.
Projektfotos
Patenschaften und Stipendienprogramm Südasien
Informationen zu Patenschaften und zum Stipendienprogramm in Südasien finden Sie unter der Rubrik Patenschaften&Stipendien.