Nikaragua & Honduras

Nikaragua und Honduras

Nikaragua

Nikaragua liegt auf der mittelamerikanischen Landbrücke in Mittelamerika. Im Osten des Landes liegt die Karibik und im Westen der Pazifik. Im Norden grenzt Nikaragua an Honduras und im Süden an Costa Rica. Nikaragua ist das größte Land in Mittelamerika. Hier befindet sich auch der größte Süßwassersee, der Lago de Nicaragua oder auch Cocibolca.
Nikaragua lässt sich grob in drei Regionen einteilen, in: die Pazifikküste (Region de Pacífico) und die Mitte (Región Central) des Landes, in denen ein Großteil der Bevölkerung wohnt und die in 15 Verwaltungsregionen untergliedert ist und in die Karibikküste (Regiones Autónomas), die wesentlich weniger erschlossen ist und aus zwei autonomen Verwaltungsregionen besteht.

Amtssprache ist Spanisch, was die Muttersprache eines Großteils der Bevölkerung ist.  Weitere Sprachen sind Kreolisch (besonders an der Ostküste des Landes) und Indiosprachen wie vor allem Miskito. Die Bevölkerung gehört überwiegend dem Katholizismus an, es finden sich auch evangelische Kirchen und diverse Naturreligionen.
Die Bevölkerung, Nicas genannt, besteht hauptsächlich aus Mestizen. Weitere Gruppen sind die Nikaraguaner europäischer und afrikanischer Herkunft und die Indigenas.

Nikaragua wird als Land der tausend Vulkane bezeichnet, da sich parallel zur Pazifikküste eine Kette aktiver Vulkane findet. Das Land hat zwei große Binnenseen. Im Südwesten der Nicaraguasee, im Westen der Managuasee. Im Nikaraguasee liegen Inseln mit einer großen Vielfalt an Vögeln und archäologischen Zeugnisse. Die Hauptstadt Managua ist  das wirtschaftliche Zentrum und die modernste Stadt des Landes.

Das Hochland im Norden ist von Kaffee- und Tabakanbau bestimmt. In den weiten Nebelwäldern liegen verschiedene Naturschutzgebiete, wo auch der Göttervogel Quetzal lebt.

Nikaragua wurde vor rund 3.000 Jahren von Jägern und Sammlern aus Mexiko besiedelt. Der Name des Landes leitet sich von einem Anführer der Ureinwohner Nikaraguas ab, Nicarao. 1502 betrat mit Christoph Columbus dann der erste Europäer Nikaragua. Bis 1524 wurde das Land von Panama aus für die spanische Krone erobert und blieb bis 1821 spanische Kolonie, bis es seine Unabhängigkeit erlangte und 1839 schließlich selbständige Republik wurde. In den 1850er Jahren kam es zum Bürgerkrieg, in dessen Verlauf der US-amerikanische Söldner William Walker mit Hilfe einer Privatarmee an die Macht gelangte und kurzzeitig Staatspräsident wurde. Eine gemeinsame Intervention der zentralamerikanschen Staaten führte zu seiner Vertreibung. 1912-1933 besetzten US-Truppen das Land, gegen die General Sandino seit 1926 einen Guerillakrieg führte. Sandino wurde 1934 von der von US-Truppen ausgebildeten Nationalgarde ermordet. Der Oberbefehlshaber der Nationalgarde, Anastasio Somoza, wurde drei Jahre später Staatsoberhaupt. Bis 1979 dauerte die Diktatur der Somoza-Familie an, dann wurde ihre Herrschaft durch ein Bündnis bürgerlicher und sandinistischer Kräfte beendet. In der Folge regierte Daniel Ortega, einer der Führer der Sandinisten, Nikaragua. 1981-1990 kam es zum Contra Krieg, in dem die von den USA unterstützten Contra Rebellen gegen die linke sandinistische Regierung kämpften. 1990 wurde Violetta Barrios de Chamorro Präsidentin, ihr folgten Arnoldo Alemán und Enrique Bolaños. Seit 2006 hat wieder Ortega das Prasidentenamt inne. Durch Korruption und Unterdrückung der Opposition ist Nikaragua zu einer Diktatur verkommen und international isoliert.

Nikaragua ist wie Honduras ein Transitland für Drogen, die von Kolumbien Richtung USA und Kanada geschmuggelt werden. Die Drogenkartelle üben vor allem an der Ostküste wirtschaftliche und politische Macht aus.

 

Honduras

Honduras liegt in Zentralamerika, zwischen Nord- und Südamerika. Seine Nachbarländer sind Guatemala und El Salvador im Westen sowie Nikaragua im Südosten. Der Ländername leitet sich vom spanischen Wort hondura, zu Deutsch Tiefe ab und weist auf die tiefen Gewässer im Karibischen Meer vor der Küste Honduras hin.
Das Klima ist tropisch. Die Hauptstadt Tegucigalpa ist mit rund 1.000.000 Einwohnern auch die größte Stadt des Landes.

Seit 1982 ist Honduras eine repräsentative Demokratie mit einem Präsidenten an der Spitze. Vorher gab es viele Jahre eine Militärdiktatur. 2009 kam es zu einem Staatsstreich und der demokratisch vom Volk gewählte Präsident wurde ins Ausland verschleppt. Der neue Regierungschef wurde aber von vielen Ländern nicht anerkannt und Menschenrechtsverletzungen nahmen zu. Seit 2010 ist wieder ein demokratisch gewählter Präsident an der Macht. Seine wichtigsten Ziele sind die Verbesserung des Bildungssystems, die Bekämpfung der Korruption und der Armut. Es bestehen große große Unterschiede zwischen Arm und Reich. Die Kriminalität in Honduras hat ein alarmierendes Ausmaß erreicht. Sie zeichnet sich aus durch hohe Gewaltbereitschaft auch unter Drogeneinfluss und eine geringe Hemmschwelle beim Gebrauch von Schusswaffen. Diese Faktoren haben das Risiko bei Reisen nach und in Honduras in den letzten Jahren erhöht. Entführungen und Überfälle unter Schusswaffengebrauch in San Pedro Sula, Santa Barbara, Tegucigalpa, La Ceiba und auf den Bay Islands nehmen zu. Besondere Besorgnis erregen gewalttätige Jugendbanden (maras), denen sich mittlerweile über 40.000 Jugendliche angeschlossen haben. Auch deutsche Staatsangehörige zählten in der Vergangenheit zu den Opfern.

In Honduras sind viele Menschen Bauern, die zum Reis, Mais oder Bohnen anbauen. Für die Wirtschaft Honduras ist der Verkauf von Obst – vor allem Bananen -, Kaffee und Blumen sehr wichtig. Die Landschaft Honduras ist geprägt von sandigen Buchten am Karibischen Meer, Gebirgen und Regenwäldern. Dichter Dschungel findet sich an der Grenze zu Nicaragua. Viele Wälder werden abgebrannt oder abgeholzt, um den Boden landwirtschaftlich zu nutzen. Auch Umweltverschmutzung und Überfischung gefährden die Natur. Nur wenige Staaten des amerikanischen Kontinents beheimaten so viele unterschiedliche Pflanzen- und Tierarten. Die schöne Karibikküste, Korallenriffe und Pumas, Jaguare und Tapire in freier Wildbahn locken Touristen in das Land.

 

Projektfotos

Sehr abwechslungsreich präsentiert sich das neue Spotlight aus der Clinica Evangelica Morava im honduranischen Ahuas. Siehe hier. Zunächst erzählt Will Cuthbert, der Jugendpfarrer der Brüdergemeine in Costa Rica, von seinem Besuch vor Ort im August 2024. Dann ist vom finanziellen Hilfe-Bedarf der Klinik sowie vom Freiwilligeneinsatz eines sechsköpfigen zahnmedizinischen Teams aus Florida in der Dental-Abteilung der Klinik die Rede. Das Team arbeitete in der abgelegenen Region La Mosquitia am Atlantik unter dem Motto Being God‘s Hands & Feet. Auch um die Arbeit der Leitungskräfte der Klinik geht es in einem gesonderten Abschnitt. Die Klinik ist unverzichtbar für indigene Menschen mit verschiedensten Krankheiten, für Schwangere und Gebärende sowie für hilfsbedürftige Kinder und alte Menschen. Sie alle legen oft mehrere Dutzend Kilometer zurück, um zur Klinik zu gelangen. Die Klinik bietet auch ein Kinder-Ernährungsprogramm und gesundheitliche Vorsorge an.

Unter dem Motto Alle mit Nikaragua haben der Lateinamerikanische und Karibische Bischofsrat und die Lateinamerikanische und Karibische Konföderation der Ordensleute am 24. September 2024 zu einem internationalen Gebetstag für Nikaragua eingeladen. Das Gebet sei das Hauptwerkzeug der Christen. Es ginge im Lande jetzt um Hoffnung, um Prophetie und um Solidarität. Die Kirche in Nikaragua durchlebe das dunkelste Kapitel ihrer Geschichte. Es gebe vier Fürbittanliegen: "Wir beten, dass diejenigen die die Macht haben, den Schrei des Volkes hören. Wir beten für die Tausenden von Exulanten. Wir beten für die Kirche, die die gleichen Schmerzen erleidet wie der Gekreuzigte. Und wir beten für die Ärmsten, d. h. für die am stärksten gefährdeten Personen, die allein gelassen werden." Jede Person auf der Welt konnte sich im Internet vorab zu diesem internationalen Gebetstag anmelden. Siehe hier und hier.

Am 16.08.2024 hat die nikaraguanische Regierung über 1000 verschiedene NGOs verboten. Darunter ist auch ADSIM, Asociación Instituto de Desarrollo Social de la Iglesia Morava, das Sozialwerk der Brüdergemeine in Nikaragua. ADSIM hat sich vielfältig dafür eingesetzt, die Lebensverhältnisse der Menschen an der Ostküste (größtenteils Miskitos) zu verbessern beispielsweise durch Gesundheitsangebote, Föderung der Landwirtschaft oder Fortbildung. Auch bei Katastrophen wie den immer wiederkehrenden Hurrikans hat ADSIM Nothilfe geleistet. Das Verbot von ADSIM scheint Teil des Kampfes der nikaraguanischen Regierung gegen die Kirchen zu sein.

Weil der erste Donnerstag im August in der Brüdergemeine in Nordamerika der Gebetstag für die Unitätsprovinz Honduras ist, gibt Pfr. Angel Yoperel, der Präsident der Provinz, nach einem Dankeschön für vielfältige materielle und personelle Unterstützung in schwierigen Zeiten folgende Gebetsanliegen weiter: "Bitte betet, 1. dass es in der Brüdergemeine in Honduras keine Kirchenspaltung mehr gibt; 2. dass es in Honduras keine Entführungen und keine Morde gibt; 3. für die anstehende Synode im Jahre 2025; 4. für den Bau des Provinzialbüros in Honduras, den Bau der Bibelschule in Puerto Lempira und für das mobile Bibelinstitut in La Ceiba, Atlantida; 5. dass es keine Naturkatastrophen bei uns gibt; 6. für unsere Wiederaufbau-Projekte (Häuser und Plantagen); 7. dass wir das nötige Geld für unsere kirchlich-soziale Arbeit haben und den Geist der Einheit bekommen; 8. dass unsere beiden Bischöfe gute Ratschläge geben; 9. für die Bedürfnisse der beiden Provinzen; 10. für die Verbreitung der Losungen in unserem Land."

Ein neues achtseitiges Spotlight gab es im Juli 2024 aus der Clinica Evangelica Morava in Ahuas, Honduras. Siehe hier. Zunächst wird gemeldet, dass es in der Buchhandlung der Klinik einen Generationenwechsel gab. Neue Buchhalterin ist die 22jährige alleinerziehende Belly Floridalma Goslen López aus dem nahen Ort Wawina. Dann werden mehrere junge und ältere Volontäre vorgestellt, die sich in verschiedenen Bereichen der Klinik, vor allem in der Haustechnik, bewährten. Im April und Mai 2024 waren gleich sieben Volontäre gleichzeitig anwesend, die auch im ambulanten Kinder-Ernährungs-Programm der Klinik mitarbeiteten. Kurz vorgestellt werden a) der große Gemüsegarten und das neue Kakao-Projekt der Klinik, in der Selbstversorgung ein wichtiges Thema ist, b) drei männliche Stipendien-Empfänger der Klinik und c) die Auswirkungen des Sauberes-Trinkwasser-Projektes. Schließlich kann eine interessante Statistik eingesehen werden, die über medizinische Belange im I. Quartal 2024 informiert.

Die beiden Provinzen der Brüdergemeine in Honduras (Unitätsprovinz und Missionsprovinz) arbeiten seit mehreren Jahren in einer informellen Gruppe namens Yamnika Laya (Segen fließt) zusammen.  Sie haben ein Wasserfilterprojekt mit dem langfristigen Ziel koordiniert, etwa 100.000 Haushalte in La Mosquitia zu erreichen.  Am 22. April verteilten wir 220 Filter im Dorf Kuhrpa. Yamnika Laya hat als nächstes Gebiet die Nordostküste der Caratasca-Lagune ins Visier genommen, um dort Wasserfilter zu verteilen. Die von der Sturgeon Bay Moravian Church gespendeten Mittel werden die Kosten für die Reparatur einer Brunnenbohranlage decken, die der Clínica Evangélica Morava in Ahuas gehört. Ein Arbeitsteam aus Sturgeon Bay hat im April das Hauptgebäude der Klinik gestrichen und eines der Häuser für die stationären Patienten repariert.  Ein zahnärztliches Team behandelte 125 Patienten in zwei Dörfern und zog 175 Zähne. Ein Arbeitsteam aus North Carolina schickte zusätzliche Mittel, um die im Februar begonnenen Arbeiten an einem Studentenhaus abzuschließen.  Die Bohnenernte wurde durch die Dürre stark beeinträchtigt, während Reissamen, die mit Geldern von Samaritan's Purse gekauft wurden, noch vor den schweren Regenfällen Anfang Juni verteilt werden sollen. Drei Mískito-Studenten erhielten Stipendien für die Teilnahme an einem einmonatigen Kakao-Trainingsprogramm an der Universität in La Ceiba.  Mit dem erworbenen Wissen werden sie Kakaoprojekte in Wisplini und Kihpani unterstützen.  Wir hoffen, dass wir Mittel für den Kauf von Mískito-Bibeln finden, die in Honduras derzeit nicht erhältlich sind.  Yamnika Laya und das North American Moravian Board of World Mission BWM hoffen, die Zusammenarbeit mit Organisationen wie Feed the Hungry, Convoy of Hope, One Atta Time und Samaritan's Purse fortsetzen zu können, um die oft übersehene Region La Mosquitia mit Nahrungsmitteln, Wasserfiltern, Medikamenten und Samen zu versorgen. Der gesamte Report in englisch hier.
 

Die in Nikaragua lebenden Bischöfe der Unitätsprovinz Nikaragua haben sich zu den seit einem Jahrzehnt bestehenden Spaltungen innerhalb der Brüdergemeine im Lande geäußert. Diese Spaltungen, die vereinzelt schon zu physischer und struktureller Gewalt führten, gründen teils in unterschiedlichen politischen Ansichten, teils in ethnischer Zugehörigkeit. Die Bischöfe rufen die Mitglieder der Brüdergemeine dazu auf, ein praktisches christliches Lebenszeugnis abzulegen, indem sie sich für Frieden, Versöhnung und wahre Einheit in der Unitätsprovinz Nikaragua einsetzen. Die leitenden Persönlichkeiten beider Gruppen in der Unitätsprovinz Nikaragua schließen sich dem Aufruf ihrer Bischöfe an und bitten die Verantwortlichen in den Gemeinden, den beigefügten Text (siehe hier) auf allen Informationskanälen inkl. Bekanntgabe in den wöchentlichen Gottesdiensten an die Mitglieder in den verschiedenen Brüdergemeinen weiterzugeben.

Vom 19. bis 21. März 2024 fand in Honduras eine Konsultation des Ärzteausschusses der Clinica Evangelica Morava in Ahuas mit Justin Rabbach, dem Geschäftsführer des Board of World Mission der Brüdergemeine in Nordamerika, und mit Andrew Starr vom Ahuas Committee statt. Die laufende Unterstützung der Klinik wurde evaluiert und es gingen Berichte ein: vom medizinisches Personal, von den Bereichen Verwaltung und Technik sowie von den Mitarbeitenden der Gesundheitsvorsorge. Gemeinsam wertete man Statistiken aus, die über die Behandlung von fast 3.000 externen Patientinnen und Patienten im Jahre 2023 informierten. Die Auswertung der Statistiken zeigte den enormen Bedarf an den in der Klinik angebotenen Dienstleistungen insbesondere für Frauen. Der Anteil der weiblichen Patienten war 2023 mehr als doppelt so hoch wie der der männlichen Patienten, was vor allem der Fürsorge für Schwangere, Gebärende und der Mütterberatung geschuldet ist. Am ersten Sitzungstag wurden in der Klinik vier Kinder geboren! Mehr in Englisch hier.

In vielen Gegenden an der Costa Atlantica beeinträchtigt der Mangel an sauberem Wasser das Leben der indigenen Miskitos. In Honduras und Nikaragua verbringen vor allem Frauen und Mädchen mancherorts viele Stunden am Tag damit, sauberes Wasser zum Essen, Trinken und Waschen herbeizuschaffen. Die Menge und die Qualität der Ernten (Getreide, Früchte, Gemüse, Wurzeln, Kräuter) verringert bzw. verschlechtert sich. Weil viele Kinder unter Mangel- oder auch Fehlernährung leiden, hat die Brüdergemeine im abgelegenen Krupunta, Honduras, ein Ernährungsprogramm für Säuglinge und Kinder aufgelegt. Foto vom Warten der Kinder auf die Speisen hier. Kinder und Erwachsene, die sich durch das Trinken verunreinigten Wassers eine Infektionskrankheit zugezogen haben (Übelkeit, Durchfall, Fieber und Magenkrämpfe), erhalten in der kleinen Poliklinik mit angeschlossener Apotheke in Tumtum Tara angemessene Beratung, medizinische Hilfe und auch Medikamente. Foto hier.

Viele Regionen auf der Welt leiden unter dem Klimawandel und den damit verbundenen sozio-ökonomischen Veränderungen deutlich mehr als Europa. Weil staatliches Handeln und Versicherungen oft fehlen, sind die Menschen in vielen Weltregionen von wiederkehrenden Naturkatastrohen unmittelbarer und totalitärer betroffen als in der westlichen Welt. Rekord-Regenmengen und lang andauernde Überschwemmungen gehören in Mittelamerika mittlerweile fast schon zum Alltag. Infolgedessen hat die Wasserqualität auch in der honduranischen Mosqitia in den letzten Jahren stark abgenommen: Hurrikans, moderne Landwirtschaft und das Fällen von alten Regenwald-Bäumen verursachen schwere Boden-Erosionen. Auch im November 2023 standen weite Teile der honduranischen und nikaraguanischen Mosquitia wieder unter Wasser und wurden mit Schadstoffen verseucht. Die Gewinnung von trinkbarem, gesunden Wasser wird zunehmend zum Problem. Das Trinkwasser muss gefiltert werden. Siehe hier.

An der 19. Synode der Unitätsprovinz Nikaragua vom 8. bis 12. November 2023 in Managua nahmen auch Justin Rabbach, der Leiter des Board of World Mission der Brüdergemeine in Nordamerika, und Jørgen Bøytler, der Unity Board Administrator, teil. Am Rande der Synode gab es ein Treffen der Leiter der verfeindeten kirchlichen Parteien zur Anbahnung eines Weges der Versöhnung. Die Synode wählte mehrere Personen in eine Kommission, die bis Anfang 2024 diejenigen Fragen auflisten soll, die beantwortet werden müssen, um eine Versöhnung zu erreichen. Die neue Kirchenleitung sieht wie folgt aus: Freddymil Muller = Superintendent/Vorsitzender; Gerda Bendlis (Region Süd/Bluefields) = Stellvertreterin; Ronaly Paterson (Region Bilwi); Evaristo Fenly (Region Unterer Rio Coco); Airam Web (Region Oberer Rio Coco); Saballos López (Region Las Minas); Dina Nicho (Region West/Pacifico/Managua). Drei Bilder hier. Das Synoden-Motto lautete:Der Wiederaufbau der Mauern von Jerusalem.

In politisch und kirchenpolitisch krisenhaften Zeiten fand Mitte November 2023 in der Unitätsprovinz Nikaragua eine Synode statt. Die Synodalen trafen sich in der Iglesia Morava Ingnika Raya in der Landeshauptstadt Managua. Ein Foto (siehe hier) zeigt den neuen Kirchenpräsidenten, der in Nikaragua den Titel Superintendent trägt. Hinter dem Liturgustisch sitzend ist der bisherige Superintendent, Rev. Evenor Ismaël, zu sehen. Am Mikrophon steht der neu gewählte Superintendent, Rev. Fredimil Muller. Neben ihm steht der erst 2022 neu gewählte Mayangna-Bischof Rogelio Juan Zacarías. Während der Synode fand auch Einsegnung von Rev. Crispin Orozco zu einem Presbyter (Ordinationsstufe zwischen Pfarrer und Bischof) statt. Diese wurde vorgenommen von Evenor Ismaël und Rogelio Zacarías. Die Brüdergemeine in Nikaragua ist gespalten in die Minderheit der offiziell anerkannten Unitätsprovinz und einer Mehrheit, die offiziell nicht anerkannt ist. Die Spaltung basiert vor allem auf politischen Spannungen innerhalb Nikaraguas und weniger auf theologischen Streitfragen. Die Unitätssynode, die im September 2023 in Cape Town stattfand, versucht durch Botschaften an beide Teile in Nikaragua einen Versönungsprozess einzuleiten.

Das Board of World Mission BWM der Brüdergemeine in Nordamerika informiert auf seinen Facebook-Seiten mit Hilfe von anzuklickenden Kacheln über eine Reihe von Patienten-Geschichten aus der Clinica Evangelica Morava in Ahuas in der honduranischen Mosquitia. Siehe hier. Am Anfang des Posts heißt es erläuternd: "Die Ärzte der Klinik besuchen seit vielen Jahren ihre stationären Patientinnen und Patienten jeden Morgen früh; derzeit im Anschluss an die täglichen Mitarbeiter-Andachten, die gegen 7:30 Uhr enden. Begleitet werden die Ärzte auf der Visite von der Oberschwester, der diensthabenden Krankenschwester und dem Anästhesisten. Andere Mitarbeiter (z. B. die Labortechniker) nehmen an der Visite teil, wenn es in der Klinik Patienten gibt, denen sie helfen. Familienmitglieder begleiten die Patientinnen und Patienten und sie übernachten auch in deren Zimmern, um beim täglichen Waschen und Anziehen sowie bei der Speise-Verabreichung zu helfen. Während der Visite geben die Familienmitglieder den behandelnden Ärzten oft auch wichtige Zusatzinformationen."

Frauen aus der Brüdergemeine in Honduras (Missionsprovinz) planen ein neues Kunsthandwerksprogramm für junge Frauen. Damit soll diesen zu größerer finanzieller Selbständigkeit verholfen werden. Das Unity Womens Desk UWD möchte die Frauen durch Hinzuziehung einer Unternehmensberaterin unterstützen. Es fragte kürzlich auf seinen Facebook-Seiten, ob jemand den honduranischen Frauen zu einem Kunsthandwerks-Set etwa folgender Art verhelfen kann. Glasperlen hier; Häkchen für Ohrringe hier. Die Vorsitzende des UWD schrieb kurz vor ihrem Aufbruch zur Unitätssynode nach Kapstadt, Südafrika: "Ich werde dafür sorgen, dass der Vorsitzende der Kirchenleitung der Missionsprovinz Honduras diese Gegenstände per ›Moravian Mail‹ erhält, um sie nach der Synode den Frauen, die das Programm leiten, persönlich zu überbringen. Willkommen sind natürlich auch andere Perlen und Schmuckstücke, die ihr besitzt und nicht mehr benötigt."

Brüdergemeine in Nikaragua und Honduras

Nikaragua

Die Brüdergemeine hat von Anfang an fast ausschließlich an der Atlantikküste von Nikaragua gearbeitet und damit viel zur Selbstbehauptung der dortigen indigenen Völker beigetragen. Sitz der Kirchenleitung für etwa 85.000 Mitglieder in 200 Gemeinden ist Puerto Cabezas, von den Einheimischen Bilwi genannt. Die nikaraguanische Atlantikküste gehört zu den ganz wenigen Gebieten auf der Welt, wo die Brüdergemeine nicht Minderheiten-, sondern Volkskirche ist. Zur Katholischen Kirche zählen dort nur etwa 15% der Menschen. Außer in Tansania gibt es in keinem Land der Welt mehr Mitglieder der Brüdergemeine als in Nikaragua. Im Verband der weltweiten Brüder-Unität arbeitet die Provinz Nikaragua mit sechs anderen Provinzen in der Karibischen Regionalkonferenz zusammen.

Weitere Informationen über die Brüdergemeine und die Arbeit in Nikaragua finden sind hier zu finden.

Die Herrnhuter Missionshilfe arbeitet vor allem im Bereich Bildung mit den Projektpartnern vor Ort zusammen und unterstützt ebenfalls die Kinder der Pfarrer und Kirchenmitarbeiter in Zusammenarbeit mit der Aktion Ausbildungshilfe in Übersee (AAiÜ).

Honduras

Die ersten Brüdergemeinen in Honduras entstanden nach 1930 durch Missionsbemühungen von Nikaragua aus. In dem unterentwickelten Landstreifen zwischen Atlantik und Zentralgebirge baute die Brüdergemeine in der Folgezeit zahlreiche Schulen und Gesundheitsposten auf, 1946 auch ein heute noch bestehendes Krankenhaus von großer regionaler Bedeutung, die Ahuas Clinic am Fluss Patuca mit Außenstellen in Cauquira und Ocotales. Die Brüdergemeine in Honduras ist deutlich schwächer strukturiert als die Brüdergemeine in Nikaragua. Lediglich die Ahuas Clinic verfügt über einen eigenen Internet-Auftritt.

Die Moravian Church in Honduras hat ca. 45.000 Mitglieder. Ein großes Problem in Honduras sind die steigende Kriminalität und die Gewaltbereitschaft der Drogenkartelle.

In Zusammenarbeit mit der Aktion Ausbildungshilfe in Übersee (AAiÜ) unterstützt die Herrnhuter Missionshilfe die Kinder der Pfarrer und Kirchenmitarbeiter der Brüdergemeine.

Wir freuen uns über eine Spende für:

Nikaragua

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Spendenkonto

Herrnhuter Missionshilfe e.V.

IBAN: DE25 5206 0410 0000 4151 03

BIC:GENODEF1EK1, Evangelische Bank

Projekt: 1630 Nikaragua

Projekt: 1640 Honduras